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gern geweilt und sich in Goslar eine Kaiserpfalz gebaut —; militärisch
wollte er sich auf den Kranz von Burgen, die er dort aufführen ließ
und mit seinen Dienstmannen besetzte, finanziell auf die Erträge der
Harzbergwerke und der großen dortigen königlichen Domänen und auf
die Leistungen der umwohnenden Sachsen stützen, während er zugleich
die Simonie in derselben Weise wie Konrad II. übte.
Otto von Nordheim setzte der König unter der Anklage, er
habe auf ihn einen Mordversuch machen wollen, ab, nahm ihm Bayern
und übertrug es an den schwäbischen Grafen W e l f.1) Zwar erhob
sich Otto im Bunde mit Herzog Magnus Billung von Sachsen;
doch mußten sich beide unterwerfen. Daß Magnus in Haft gehalten
wurde, verstärkte die Erregung des sächsischen Volkes, das über seine
schwere wirtschaftliche Belastung erbittert war und die Minderung
seiner alten Freiheiten fürchtete. So kam es zum Aufstande; das ItS"
sächsische Aufgebot, zu einem Zuge gegen Polen versammelt, zog statt
dessen, Adel und Bauernschaft im Verein, vor die H a r z b u r g, wo
Heinrich weilte. Dieser entfloh über das Gebirge. Da versagten ihm
auch die süddeutschen Herzöge den Gehorsam. In dieser Bedrängnis
fand Heinrich Hilfe bei der Bürgerschaft von Worms; auch blieben
ihm die meisten Bischöfe treu. An der Spitze eines Heeres stehend,
schloß er mit den Sachsen einen Vertrag, wonach sie gegen das^Z^mit
Versprechen der Amnestie und der Niederreißung der Burgen zum
Gehorsam zurückkehrten.
Aber die Kirchen- und Gräberschändung, deren sich die
sächsischen Bauern bei der Zerstörung der Harzburg schuldig machten,
führte einen Umschwung in der Stimmung der Fürsten herbei. Mit
einem starken Heere konnte Heinrich im nächsten Jahre im Felde er-
scheinen; das von Otto von Nordheim geführte sächsische Heer wurde
völlig geschlagen; auf Gnade und Ungnade unterwarfen sich die Sachsen. ^r^An°
Stärker als je schien Heinrichs königliche Gewalt dazustehen. 1075
§ 14. Heinrich und Gregor VII. Indessen hatte der Kardinal Gregor vn.
Hildebrand, der seit längerer Zeit bereits der päpstlichen Politik
die Richtung gegeben hatte, als Gregor VII. den päpstlichen Stuhl
bestiegen. Er stammte aus einem Städtchen in Toskana, war zuerst
als Kaplan Gregors VI. emporgekommen und hatte sich ganz den
kluniazensischen Ideen angeschlossen: die Kirche innerlich zu reformieren
1) Die Welsen haben von 1070—1180 über Bayern geherrscht; ihnen
folgten die Wittelsbacher.