Full text: Bilder aus der mittleren und neueren Geschichte (Teil 2, [Schülerband])

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Zweite Befreiung. Die Nachricht von diesem Vorgauge 
wurde bald in Europa bekannt. Die Gegner Napoleons blickten 
mit Bewunderung und Freude auf die Heldentaten der Tiroler 
Bauern, welche in wenigen Tagen das Land von den Feinden 
befreit hatten. Leider wurde die Siegesfreude der Tiroler bald 
getrübt. Schon am 11. Mai rückte der bayrische General Wrede 
mit frischen Truppen gegen Tirol. Er erstürmte den tapfer ver 
leidigten Strubpaß und hielt am 19. Mai seinen Einzug in 
Innsbruck. Da rief Hofer seine Landsleute wieder zu den Waffen. 
Er griff die weit zahlreicheren Feinde am Berge Isel an und 
zwang sie zum Rückzuge. So war Tirol zum zweitenmale befreit. 
Dritte Befreiung. Diese glücklichen Erfolge in Verbindung 
mit der erhebenden Botschaft des Sieges bei Aspern erfüllten 
das Land mit ungeheurem Jubel. Doch bald kam die Nachricht 
von der unglücklichen Schlacht bei Wagram und von dem Ent 
schlusse des Kaisers, Tirol abermals dem Feinde preiszugeben 
Aufangs wollten die Tiroler diese Nachricht gar nicht glauben 
als aber der französische Geueral Lefèbre mit 30.000 Mann in 
ihr Land einrückte, konnten sie nicht mehr an der Wahrheit der 
Nachricht zweifeln. Marschall Lefebbre glaubte, daß er mit dem 
„dummen Bauernvolke“ bald fertig sein werde. Und doch 
erhoben sich die Tiroler abermals. Noch einmal wurde am Berge 
Isel um Tirol gestritten, noch einmal mußten die Feinde der 
stürmischen Tapferkeit der Tiroler weichen. Am 15. August zog der 
Sandwirt zum drittenmal in Innsbruck ein. Er nahm iu der 
Hofburg seinen Wohnsitz und führte als kaiserlicher „Ober— 
kommandant von Tirol“ die Regiernung. 
Das letzte Aufgebot (Fig 26). Bald darauf (14. Oktober) 
schloß Osterreich den Frieden zu Wien. Tirol wurde neuerdings 
an Bayern abgetreten und Hofer von Erzherzog Johann aufgefordert, 
die Feindseligkeiten einzustellen. Zugleich wurde von den Feinden 
allen jenen Tirolern, welche die Waffen niederlegen würden, voll 
ständige Amnestie CVerzeihung) zugesichert. Hofer legte seine Stelle 
als Oberkommandant nieder und forderte auch das Volk zur fried⸗ 
lichen Unterwerfung auf. Leider ließ er sich später verleiten, 
wieder zu den Waffen zu greifen; dies wurde sein Verderben. 
Sein Aufruf entzündete nicht mehr die alte Begeisterung, weshalb 
die Erhebung rasch unterdrückt wurde. 
Kampf 
m Strubpaß. 
Beneral Leféèbre. 
Sieg 
im Iselberge. 
Die Amnestie.
	        
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