Full text: Vom Westfälischen Frieden bis auf unsere Zeit (Teil 5)

170 Das Zeitalter d. Zerstörung b. alten Reichs u. d. Entstehung d. neuen deutschen Kaisertums. 
sodann ein Krieg gegen die von der Republik aufgestellten P r o v in- 
zialaumeen. 
Belagerung Paris, von 16 Forts umgeben, mit Lebensmitteln wohl versehen, 
von Paris. -3^- ' U ° Y„rr, , 
von etwa 80 000 Mann Linientruppen, IIB 000 unzuverlässigen und 
schlecht ausgebildeten Mobilgarden und mehr als 200 000 überhaupt nicht 
19. Sept. ausgebildeten Nationalgarden verteidigt, war seit dem 19. September von 
der Maasarmee, die im Norden von der Marne bis zur Seine Stellung 
nahm, und der dritten Armee, die das Gelände am linken Seine- und 
Marneufer besetzte, eingeschlossen. Die Einschließungsarmee zählte an- 
fangs nur lßO 000, später selten mehr als 200 000 Mann. Die republi¬ 
kanische Regierung machte, obwohl sie mehrmals durch Aufstandsversuche 
des kommunistisch gesinnten Pöbels erschüttert wurde, Ausfälle und Durch- 
bruchsversuche. Das Dorf L e B o u r g e t im Nordosten wurde ge- 
nommen, aber von der Garde wieder erobert (Ende Oktober). Der General 
Ducrot machte einen großen Ausfall nach Osten, nahm anfangs die nur 
von zwei württembergischen und einer sächsischen Brigade verteidigten 
Dörfer Champigny und Brie, vermochte aber, nachdem das 
2. Korps herangezogen war, nicht weiter vorzudringen und mußte sie 
wieder räumen (2. Dezember). Nachdem schwere Geschütze hatten herbei- 
geführt werden können, begann zu Ende Dezember das Bomb ard e- 
m e n t der Forts, am 5. Januar das der. Stadt. Auch der große Ausfall, 
i9.Jan.den die Feinde unter dem Schutze des Mont Valerien nach Westen 
machten, mißlang, während zugleich die Schwierigkeiten der Verpflegung 
in der Stadt immer höher stiegen. 
Straßbarg Die Festung Straßburg, in der General Uhrich befehligte, hatte 
sich nach starkem Bombardement dem General von Werder ergeben müssen, 
der sie mit der badischen Division und Landwehrtruppen eingeschlossen 
hatte. Die in M e tz eingeschlossene Armee machte in den Tagen der 
Schlacht von Sedan einen Durchbruchsversuch nach- Nordosten, wurde aber 
so^Aug^und ™ ^er Schlacht bei Noisseville durch das 1. Korps und eine^Land- 
i. Sept. Wehrdivision zurückgeschlagen; auch spätere Ausfälle mißlangen. Bazaine 
suchte im übrigen seine Armee zu politischen Zwecken zu erhalten, da er 
sie zur Herstellung des Kaisertums verwenden zu können hoffte. Indessen 
mußten die Belagerer durch schweren Dienst, schlechte Verpflegung, un- 
Fallen Metz günstige Witterung und Krankheiten schwer leiden; endlich ergab sich 
Bazaine mit 173 000 Mann. Damals wurden der Kronprinz und 
Prinz Friedrich Karl zu Generalfeldmarschällen ernannt, Moltke in den 
Grafenstand erhoben. 
Gambetta. Inzwischen hatte Gambetta, der mit dem Luftballon Paris ver-
	        
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