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Die Halbinseln Südeuropas.
Sizilien liegt der 3310 m hohe Etna, ein noch tätiger Vulkan.
In früherer Zeit war auch Sardinien ein Herd bedeutender Vul¬
kanausbrüche. Auf Corsica liegt der 2710 m hohe Monte Cinto.
andschafts- Das Landschaftsgepräge Siziliens und Sardiniens zeigt mit dem
geprage. Süditaliens viel Ähnlichkeit. Die Macchiengebüsche sind ebenfalls viel ver¬
breitet. Auf beiden Inseln versiegen im Sommer die Gewässer.
b) Das Kulturbild.
§ 209. Die Anbauverhältnisse Siziliens stimmen mit denen
Ähnlichkeit Süditaliens, die Sardiniens und Corsicas mit denen Mittelitaliens
Kuiturbüde im wesentlichen überein, da das Klima sehr ähnlich ist. Während
Süd¡"taHe^lttel"Sizilien im Altertum die Kornkammer von Rom war, steht sein
Getreidebau heute auf niedriger Stufe. Das Pächterwesen macht
ein neues Aufblühen des Ackerbaues unmöglich.
Bergbau. Sowohl Sizilien als auch Sardinien sind reich an minera¬
lischen Schätzen, die ein bedeutender Bergbau auszubeuten
sucht. Sizilien hat ausgedehnte Schweiellager, die ein Viertel
der Insel einnehmen. Sardinien liefert Blei, Zink und Silber.
städte- Als Folge einer alten und hohen Kultur ist Sizilien dicht
(140 E. auf 1 qkm), fast 5 mal so dicht als Sardinien bevölkert.
Seine drei großen Städte Palermo (320000 E.), Messina und
Catania (160000 E.) treiben einen bedeutenden Handel. Die
größte Stadt auf Sardinien ist Cagliari.
Ma,ta- Südlich von Sizilien liegt die Insel Malta, ein wichtiger
Stützpunkt der englischen Handels- und Kriegsflotte.
B. Die Landschaft als Ganzes.
1. Das Landschaftsbild.
§ 210. Raiiniverhältnisse. Die Apenninen-Halbinsel hat eine dem
Grenzen, Stiefel ähnliche Gestalt, da sie im S in die beiden Halbinseln von
Lage, oestait. ^pulißii und Calabrien ausläuft. Sie ragt langgestreckt nach SO
in das Mittelländische Meer hinein. Die Ausdehnung beträgt vom
Fuße der Alpen bis zur Südspitze der Insel Sizilien fast 10 Breite¬
grade oder rund 1100 km. Während die Ostküste Italiens fast
gradlinig verläuft, zeigt die WTestkiiste einen reichen Wechsel von
Buchten und Vorsprüngen mit vorgelagerten Inseln. Die schönste
Bucht ist die von Neapel, die bekannteste von diesen Inseln Capri,
die größte Elba. Der Apenninen-Halbinsel sind ferner die großen
Inseln Sizilien, Sardinien und Corsica zuzurechnen.
Oberflächen- Der Apennin, dessen höchste Erhebung der Gran Sasso
(2920 m) ist, durchzieht die Halbinsel der Länge nach. Er ist
zuerst der West-, dann der Ost-, zuletzt wieder der Westküste mehr
genähert und setzt sich auf der Insel Sizilien fort. Zwischen den
Alpen und dem Nördlichen Apennin ist die Lombardische Tief¬
ebene tief eingesunken. Die Berggruppen westlich vom Mittlern