Full text: Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden (Teil 6)

II. Hemmungen und Förderungen der Keformation (1522 — 46). 
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Schmalkaldischen Bundes, zu dessen Hauptleuten der Kur¬ 
prinz von Sachsen Johann Friedrich und Philipp von Hessen 
besteht wurden. Nach der Katastrophe iD der Schweiz, wo die 
Unentschlossenheit der Reformierten ihre Niederlage bei Kappel 
(sw. von Zürich) durch die Urkantone und den Tod Zwinglis 
(11. Okt.) 1531 herbeigeführt hatte, schlossen sich auch die ober¬ 
deutschen Städte dieser grofsen Vereinigung an. Da jetzt auch 
die Türken zu einem neuen Angriffe rüsteten, sah sich der Kaiser 
1532 zu dem Nürnberger Religionsfrieden gezwungen, in 
dem bis zu einem Konzil allen Reichsständen die Freiheit des 
Bekenntnisses zugestanden wurde. Nun waren in der Abwehr der 
Türkengefahr alle einig: vor dem deutschen Heere, dem stattlich¬ 
sten, das Deutschland je aufgebracht hatte (etwa 80000 Mann), 
zog sich Suleiman zurück. 
f) Siegreicher Fortgang der Reformation (1532—46), §117. 
a) Ka?'ls auswärtige Kriege. Während der Jahre 1532 — 44 
war Karl V. mit Kriegen gegen die Türken, einem Zuge gegen 
den Korsarenfürsten Chaireddin Barbarossa nach Tunis und neuen 
Kriegen gegen Frankreich beschäftigt. Nach dem Tode des Herzogs 
Franz Sforza von Mailand, dem Sohne Ludwigs „des Mohren“, 
erneuerte Franz I. seine Ansprüche. Der dritte Krieg mit Karl 
(1536 — 38) endete mit dem durch des Papstes Paul III. Vermit¬ 
telung geschlossenen Waffenstillstände zu Nizza, der vierte 
(1542—44) mit dem Frieden zu Crepy (nw. von Laon), der an 
dem Besitzstände der beiden Herrscher nichts änderte. In beiden 
Kriegen war Franz mit Suleiman II. verbündet gewesen. Mit die¬ 
sem waren Karl und Ferdinand seit Zäpolyas Tode (1540) von 
neuem in beständigem Kriege. 
ß) Reformierung Württembergs. Nach gewalttätigem Regi¬ 
ment war der wilde Herzog Ulrich von Württemberg (1519) 
vom Schwäbischen Bunde vertrieben und das Land von KarlV. an 
Ferdinand gegeben worden. Als Ulrichs tüchtiger Sohn Christoph 
sein Erbe zurückforderte (1532), fafste Philipp von Hessen den 
Plan Ulrich wiedereinzusetzen. Mit französischer Hilfe besiegte er 
Ferdinand und zwang ihn im Frieden zu Kaaden a. d. Eger 
1534 zum Verzicht auf Württemberg. Nunmehr führte Ulrich 
die Reformation durch und trat dem Schmalkaldischen Bunde bei.
	        
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