fullscreen: Quellenbuch zur brandenburgisch-preussischen Geschichte

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Dank den Siegen, zu denen Ew. Majestät die Heere Deutschlands 
in treuer Waffengenossenschast geführt hat, sieht die Nation der dauernden 
Einigung entgegen. 
Vereint mit den Fürsten Deutschlands naht der Norddeutsche Reichstag 
mit der Bitte, daß es Ew. Majestät gefallen möge, durch Auuahme der 
deutscheu Kaiserkrone das Einigungswerk zu weiheu. 
Die deutsche Kroue auf dem Haupte Ew. Majestät wird dem wieder 
aufgerichteten Reiche deutscher Natiou Tage der Macht, des Friedens, der 
Wohlfahrt und der im Schutze der Gesetze gesicherten Freiheit eröffnen. 
Das Vaterland dankt dem Führer und dem ruhmreichen Heere, an 
dessen Spitze Ew. Majestät heute uoch auf dem erkämpften Siegesfelde 
weilen. Unvergessen sür immer werden der Nation die Hingebung und die 
Thaten ihrer Söhne bleiben. Möge dem Volke bald vergönnt sein, daß 
der ruhmgekrönte Kaiser der Nation den Frieden wiedergiebt. Mächtig und 
siegreich hat sich das vereinte Deutschland im Kriege bewährt unter einem 
höchsten Feldherrn, mächtig und friedliebend wird das geeiuigte deutsche 
Reich uuter fernem Kaiser sein. 
Eurer Königlichen Majestät 
allernnterthänigste, treugehorsamste 
Der Reichstag des Norddeutschen Bundes. 
208. Wilhelm I „an das Deutsche Poll;" am Vorabende 
der Kaiserproklamation. 
17. Januar 1871. 
(Reden ?c., S. 141.) 
Nachdem die deutscheu Fürsten und freien Städte den einmütigen 
Ruf au Uns gerichtet haben, mit Herstellung des deutschen Reiches die seit 
mehr deuu 60 Jahren ruhende deutsche Kaiserwürde zu erneuern und zu 
übernehmen, uud nachdem in der Verfassung des deutschen Bnndes die 
entsprechenden Beftimmuugeu vorgesehen sind, bekunden Wir hiermit, daß Wir 
es als eine Pflicht gegen das gemeinsame Vaterland betrachtet haben, 
diesem Ruse der verbündeten deutschen Fürsten und Städte Folge zu 
leistet) uud die deutsche Kaiserwürde anzunehmen. Demgemäß werden 
Wir und Unsere Nachfolger an der Krone Preußeu fortan den kaiserlichen 
Titel in allen Unseren Beziehungen und Angelegenheiten des dentscheit 
Reiches führen, und hoffen zu Gott, daß es der deutsche:: Natiou gegeben 
sein werde, unter dem Wahrzeichen ihrer alten Herrlichkeit das Vaterland 
einer segensreichen Znknnst entgegen zu führen. Wir übernehmen die 
') Die Notifikation an dieselben wegen Annahme der Kaiserwürde erging 
am 14. Januar.
	        
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