Full text: Zeittafeln der griechischen Geschichte zum Handgebrauch und als Grundlage des Vortrags in höheren Gymnasialklassen mit fortlaufenden Belegen und Auszügen aus den Quellen

VIERTE PERIODE. 
431 bis 338 v. Chb. 
DER BEGINNENDE VERFALL. 
jErster Abschnitt. Der peloponnesische Krieg, 431—404. Die Uebel, aus denen der peloponnesische < 
Krieg hervorgegangen — die Eifersucht Spartas und seiner Verbündeten gegen die Macht Athens und der -j 
feindliche Gegensatz des aristokratischen und demokratischen Princips sowohl zwischen den einzelnen griechi- \ 
sehen Staaten als innerhalb derselben — werden durch den peloponnesischen Krieg immer mehr geschärft und ; 
gesteigert und entwickeln eine immer verderblichere Wirkung. Nach 27jähriger Dauer endet der Krieg damit, I 
dass Athen besiegt und seine Blüthe vernichtet, zugleich aber auch die Kraft und Selbstständigkeit der übrigen 
griechischen Staaten gebrochen wird. 
Zweiter Abschnitt. Uebermuth und Demüthigung Spartas. 404 — 362. Sparta hält seine durch den pelo¬ 
ponnesischen Krieg gewonnene Obergewalt mit Härte und Willkür aufrecht. Ein erster Versuch der übrigen 1 
bedeutenderen Staaten, das spartanische Joch abzuschütteln (in dem korinthischen Krieg), wird dadurch ver¬ 
eitelt, dass Sparta persische Unterstützung sucht und erlangt und mit dieser seine Feinde wiederum seiner j 
Herrschaft unterwirft. Neue Härten und Gewaltthätigkeiten Spartas führen aber dazu, dass sich zuerst Theben i 
und dann auch Athen gegen dasselbe erhebt; in dem sich hieraus entspinnenden (thebanischen) Kriege wird das I 
Ansehn Spartas vernichtet und seiner Herrschaft nicht nur in dem übrigen Griechenland, sondern auch im Pelo- I 
ponnes ein Ende gemacht. Theben gewinnt auf kurze Zeit unter Epaminondas Leitung die erste Stelle unter den • 
griechischen Staaten, ohne dieselbe jedoch behaupten zu können. 
Dritter Abschnitt. Der Kampf mit König Philipp, bis 338. Philipp von Macédonien benutzt die Schwäche 
und Zerrissenheit Griechenlands, um sich zunächst unter schwachem, unzusammenhängendem Widerstand Athens 
die griechischen Städte an der thracischen Küste zu unterwerfen und dann, hierdurch gestärkt, Griechenland 
selbst unter seine Obergewalt zu bringen. Athen, durch die Beredtsamkeit des Demosthenes angetrieben, ver¬ 
einigt noch einmal, als Philipps Absichten immer mehr hervortreten, eine grössere Anzahl griechischer Staaten ' 
zum Kampfe gegen ihn. Allein diese letzten Anstrengungen endigen mit der Schlacht bei Chäronea, mit wel- J 
eher die Selbstständigkeit und Freiheit Griechenlands für immer verloren geht. 
Literatur und Kunst sind während der ganzen Periode in reichster Entwickelung begriffen. Nachdem die l 
Poesie den letzten ihrer Zweige, die Komödie, entfaltet hat, so folgt die Blüthe der Prosa, in der besonders ( 
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