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Da gingen sie insgesamt aus den Drachen los. Der Herr Schulz
segnete sich und ries Gott um Beistand an; wie aber das alles nicht
helfen wollte und er dem Feind immer näher kam, schrie er in großer
Ungst: „hau! hurlehau! hau! hauhau!" Davon erwachte der has,
erschrak und sprang eilig davon. Uls ihn der Herr Schulz so seldflüchtig
sah, da rief er voll Freude:
„potz, Deitli, lueg, lueg, was isch das?
Das Ungehüer ischt a has."
Der Schwabenbund suchte aber weiter Abenteuer und kam an die
Mosel, ein stilles und tiefes Wasser, darüber nicht viel Brücken sind, sondern
man an mehreren Grten sich muß in Schiffen überfahren lassen, weil
die sieben Schwaben dessen unberichtet waren, riefen sie einem Manne,
der jenseit des Wassers seine Arbeit vollbrachte, zu, wie man doch hin¬
überkommen könnte? Der Mann verstand wegen der weite und wegen
ihrer Sprache nicht, was sie wollten, und fragte auf sein Trierisch: „Wat?
Wat?" Da meinte der Herr Schulz, er spräche nicht anders als: „wate,
wate durchs Wasser," und hub an, weil er der vorderste war, sich auf
den weg zu machen und in die Mosel hineinzugehen. Nicht lang, so ver¬
sank er in den Schlamm und in die antreibenden tiefen Wellen; seinen Hut
aber jagte der wind hinüber an das jenseitige Ufer, und ein Frosch setzte
sich dabei und quakte: „Wat, wat, wat." Die sechs andern härten das
drüben und sprachen: „Unser Gesell, der Herr Schulz, ruft uns; kann
er hinüber waten, warum wir nicht auch?" Sprangen darum eilig alle
zusammen in das Wasser und ertranken, also daß ein Frosch ihrer sechse
ums Leben brachte und niemand von dem Zchwabenbund wieder nach
Haus kam. Brüder Grimm.
146. Des Königs Münster.
Ls war einmal ein König, der erbaute ein prachtvolles Münster zur
Ehre und zum Lobe Gottes. Niemand durfte zu diesem Bau einen Heller
beisteuern nach des Königs ausdrücklichem Gebot, sondern er wollte es
ganz aus dem eigenen Schatze erbauen.
Und so geschah es auch. Das Münster ward vollendet,- schon und
würdig stand es da mit aller Pracht und Zier.
Da ließ der König eine große marmorne Tafel zurichten. Sn diese
ließ er mit goldenen Buchstaben eine Schrift graben, daß er, der König
allein, den Dom erbaut und niemand dazu beigesteuert habe. Als aber
die Tafel einen Tag und eine Nacht lang aufgerichtet gewesen, da war
in der Nacht die Schrift verändert, und statt des Königs Namen stand