Full text: Geschichte des Altertums (Teil 3)

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Geschichte der Griechen. 
Die Religion der Pelasger war wie die der orientalischen Völker 
Vergötterte Vergötterung der Naturkräfte. In der Phantasie der Hellenen 
Naturkrafte ^^etert sich die Götter zu menschenähnlichen Persönlichkeiten, nur 
Die Götter nut höherer Kraft, Würde und Wirksamkeit, zu sittlichen 
Mächte Mächten um. Nach der Ansicht der Hellenen war die Welt aus 
Uranus und dem Chaos entstanden. Von Uranus und Gäa, Himmel und 
®aa Erde, die sich vom Chaos ausschieden, stammten die Titanen 
(Verkörperungen der rohen Naturkräfte) ab. Unter ihnen verschaffte 
Kronos sich Kronos die Herrschaft, indem er Uranus entthronte. Er wurde 
Zeus wiederum von seinem Sohne Zeus gestürzt, der sich nach furchtbarem 
Kampfe mit den erdgeborenen Giganten^) dauernd der Weltregierung 
bemächtigte. Sein Bruder Poseidon erhielt die Herrschast über das 
Meer, Hades (Pluto) die über die Unterwelt, das Reich der Schatten. 
2. Die zwölf Olympischen Götter. Die zwölf auf dem Götter- 
berge Olymp thronenden „ewigen, seligen Götter" sind folgende: 
Zeus i. Zeus (römisch Jupiter), der „donnersrohe Wölkendersammler, 
der Vater der Götter und Menschen", der leuchtende Himmelsgott2), 
der Gott der sittlichen Weltordnung, der Macht, Weisheit und 
Güte (wie ihn Phidias in Olympia darstellte; Nachbildung: der Zeus 
von Otricoli). 
Hera 2. Hera (römisch Juno), seine Schwester und Gemahlin, 
Himmelskönigin, Göttin der Ehe (vgl. Freija). Statue der Juno 
„Ludovisi" in Rom. 
Poseidon 3. Poseidon (Neptun), Bruder des Zeus, Beherrscher des 
Meeres, der „Erdumfafser und Erderschütterer". 
Demeter 4. Demeter (Ceres), Schwester des Zeus, Göttin der frucht- 
spendenden Erde, des Ackerbaus. Eine sinnige Sage erzählt von dem 
Raube ihrer Tochter Persephone (Proserpina) durch den Gott des 
Schattenreiches (vgl. Schiller, „Klage der Ceres" und „Das Eleusische 
Fest"). 
Apollo 5. Apollou (Helios, Phöbus), Sohn des Zeus und der Leto 
(Latona), Sonnen- und Lichtgott, Gott der Weissagung, der Dicht- 
kunst und des Gesanges; die neun Musen in seiner Begleitung. Das 
1) Vgl. den Kampf der Asen mit den Riesen in der germanischen Mythologie. 
Auch sonst zeigen sich in dieser viele den hellenischen verwandte Anschauungen. 
2) Die Bedeutung des indogermanischen Wortstammes div, der Ze6? (Gen. Aid?; 
vgl. auch den deutschen Gott Ziu) wie dem lat. divus, deus, Jupiter (Diespiter) zu¬ 
grunde liegt, ist „leuchten".
	        
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