Full text: Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 (Teil 6)

85. Arnold Böcklin, Vila somnium breve. 
86. Böcklin, Spiel der Najaden. 85 u. 86 mit Genehmigung der Photograph. Union, München. 
9Jlit ungleich tieferem, vollerem Klange ertönt die Sehnsucht 
des modernen Menschen nach der Antike bei dem Basler Arnold 
Böcklin. Sie gilt nicht wie bei Preller und Feuerbach einzelnen 
Idealgestalten des Epos oder Dramas, sie gilt vielmehr jenem naiven 
Naturgefühl der Alten, wo der Mensch sich selbst nur als einen Teil 
der Natur empfindet und seinerseits wiederum die schaffenden Kräfte 
der Natur mit seinem Leben erfüllt, sie mythenbildend beseelt. So 
faßt der Malerpoet Böcklin das Werden, Blühen und Vergehen des 
Menschen in tiefsinniger Symbolik zusammen (85), und anderseits 
sieht seine Phantasie in die schäumende Meeresbrandung das neckische 
Tollen elementarer Wasserwesen hinein, die bei deutschem Humor 
(siehe das Najadenkind!) ihre Abstammung von der Antike nicht 
verleugnen (86). (Eine unerhörte Farbenglut läßt seine Schöpfungen 
wie Gebilde aus einer anderen, höheren Welt erscheinen. 
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