Rückblick auf die Geschichte der Mark Brandenburg vor der Zeit des Großen Kurfürsten. 31
des Landes abspenstig, und erst als Kaiser Karl IV. den Abenteurer fallen
ließ, war ihre Herrschaft gesichert*). Im Jahre 1373 nötigte Karl IV.
im Vertrage von Fürstenwalde Otto den Faulen, ihm die Mark für seine
Söhne gegen eine Geldentschädigung abzutreten, und vereinigte sie mit
dem Königreiche Böhmen. Sigismund, der fünf Jahre später die Mark
von ihm erbte, überließ sie seinem Vetter Jobst von Mähren. Dieser
wiederum verpfändete die herrschaftlichen Burgen, Rechte und Besitzungen
an den Adel; die Neumark verkaufte Sigismund an den Deutschen Orden
(1402). Eine Zeit großer Verwirrung trat ein.
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&. Sternkopt Leipzig,
F. Hirt, Breslau.
2. Brandenburg 1417.
§ 18. Die Hohenzollern. Im Jahre 1411 gab Sigismund auf
Bitten der Städteboten den Burggrafen Friedrich VI. von Nürn¬
berg aus dem Hanfe Hohenzollern der Mark zum Hauptmann und
obersten Verweser. Das Geschlecht der Hohenzollern stammt aus Schwaben
sHohenzollernbnrg bei Hechingen); es spaltete sich früh in eine schwäbische
und in eine fränkische Linie; jene behielt die alten Stammsitze, diese
erhielt die Burggrafschaft in Nürnberg. Burggraf Friedrich III. trat
für die Wahl Rudolfs von Habsburg ein und kämpfte für ihn auf dem
Marchfelde, Friedrich IV. half Ludwig den Sieg bei Mühldorf erringen.
*) 1356 wurden die Markgrasen von Brandenburg in der Goldenen Bulle als
Kurfürsten und Erzkämmerer des Reiches anerkannt.