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2 Die germanische Vorzeit.
die teils durch den Handel eingeführt, teils aber auch im Lande hergestellt
6vo?Chr wurden. Die Blütezeit dieser Brouzekultur nennt man wohl nach den
zahlreichen Funden in der Nähe von Hallstatt im Salzkaminergnt die
Hallstcitter Zeit. Zahlreiche Schmuckgegenstände (Armringe, Spangen,
Gürtelverzierungen u. a.) zeigen einen ziemlich bedeutenden Luxus, der
den Anfang einer, wenn auch noch rohen Knnst begünstigte. Hin und
wieder findet sich unter den Spangen von Bronze schon eine eiserne. Als
man die Verarbeitung des Eisens lernte, suchte man jedoch hauptsächlich
Waffeu aus diesem Metall herzustellen, während für Schmuckgegenstände
die Bronze weiter benutzt wurde. Zahlreiche Waffen und Werkzeuge von
Eisen, die sich von den später eingeführten römischen wesentlich unter¬
scheiden. wurden in den Ruinen von Pfahlbauten bei Latene am Nord-
ende des Neueuburger Sees aufgefunden. Nach diesen Funden nennt man
4oo@t>to6f)r ä^ere Eisenzeit auch die Latöuezeit. Die Hallstätter und Latene-
'kultur zeigt keltischen Charakter. Mitteleuropa war demnach in vorge¬
schichtlicher Zeit von Kelten bewohnt.
Sprachver- Eine Begleichung der germanischen Sprachen mit denen
a et iung. ^e^erif Slawen. Letten. Jtaliker. Griechen, Jranier und Inder hat
ergeben, daß alle diese Völker Glieder eines vorgeschichtlichen Urvolkes
®ie 3nb0'sind, das man Jndogermanen nennt. Diese Stämme durchzogen als
öeunaiie"' ^ornnden das große asiatisch-europäische Steppengebiet; sie lebten von
dem Fleisch und der Milch der Rinder-, Schaf- und Ziegenherden; eigent¬
lichen Ackerbau kannten sie nicht. Als Kleidimg diente ihnen ein Fell
oder ein aus Schafwolle angefertigtes Stück Tuch. Bei längerem Auf-
enthalt an einem Weideplatz bauten sie statt der Zelte Lehmhütten oder
gruben Höhlen in die Erde. Werkzeuge und Waffen waren von Stein.
Die Eheschließung erfolgte durch Kauf oder Raub der Frau, die in die
Familie des Mannes übertrat.
Dieses Urvolk teilte sich in einen asiatischen (die Arier, die Väter
der Inder und Jranier) und einen europäischen Zweig (Griechen, Jta¬
liker, Kelten, Letten, Slawen und Germanen).
Dic Jndo- Die Jndoeuropäer rückten nach Westen vor in die fruchtbare
euro Tiefebene zwischen dem Schwarzen Meer, dem Balkan und den Karpaten.
Sie lernten den Pflug, die Sichel und die Egge gebrauchen, säten Samen,
schnitten das Getreide und zerrieben die Frucht zwischen Steinen. Während
der Acker Gemeingut eines Stammes war, zäunte der einzelne ein Stück
Land als Garten ab und pflanzte dort Bohnen, Erbsen und Zwiebeln.
Neben der Wolle wurde Filz und Leinen zur Kleidung verwendet. So
war der Anfang einer höheren Kultur gegeben. Das Wachsen der Be-
völkerung zwang dazn, neues Land zu suchen; deshalb schoben sich all-
mählich einzelne Stämme weiter vor und entwickelten sich nach und nach
zu selbständigen Völkern. Die Griechen und Jtaliker drangen die untere
Donau aufwärts und dann nach Südeuropa vor, die Kelten au der