Full text: [3. historisches Werklein] (3. historisches Werklein)

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konnte, erklärte er eben diesen Julian zum Mitre¬ 
genten , und Kaiser, und räumte ihm ganz Gal¬ 
lien ein. 
Durch seine arianische Gattinn Eusebia, Und 
Konstantia seine Baase ganz verkehrt, ward er der 
thatigste Beschützer, und Verbreiter der arianischen 
Ketzerey , welche damals, einer peststenzischen Seu¬ 
che ähnlich, fast die ganze Welt angestecket hatte. Er 
verfuhr dann mit den Katholischen sehr grausam; 
Tue Bischöfe Athanasius, und Hilarius, die stacke- 
sten Stützen der wahren Kirche , verbannreer ms 
Elend , und jagte den Pabst Liberius von Rom fort. 
Doch giengen ihm diese Laster nicht ungestrafet hin; 
Denn nebst blutigen Niederlagen, die ihm die Per¬ 
ser im Orient zufügten, mußte er auch vom Occi- 
dent die unvermuchete, niederschlagende Nachricht 
vernehmen, daß der undankbare Julian, den die 
Soldaten in Paris wider den Konstantius zum Kai¬ 
ser , und Alleinherrscher aufgeworfen harren , wirk¬ 
lich wider ihn die Waffen ergriffen , und Panno¬ 
nien , Italien, Sizilien ic. erobert harte. Da er 
nun voll des Grimmes, und der Rachgierde wider 
diesen treulosen Feind zu Feld zog , siel er beym Ber¬ 
ge Taurus an dett Granzen Eiliciens in eine schwere 
Krankheit , ließ sich von dem arianischen Bischöfe 
Enzojus taufen - und statb im 4ssten Jahre seines 
Alters, im 2;sten seiner Regierung , ( I. Ehr. Z6r.) 
In seiner letzten Lebensstunve soll er drey Stücke be¬ 
weinet haben: Daß er seine nächsten MrwüNvs 
ten hingerichtet, den Julian zum Kaiser gemacht / 
und die Arianer zum Nachtheil der katholischen
	        
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