schlagen, und zuzeiten stand es sehr bedenklich um die amerikanische
Sache. Da wurde im Jahr 1777 ein englisches Heer, das von Mont-
real in Kanada gegen New York zog, unterwegs aufgehalten und
bei Saratoga, noch 6000 Mann stark, eingeschlossen und zum Ab¬
schlüsse einer Kapitulation genötigt. Obgleich das englische Hauptheer
überlegen blieb, machte dieser Erfolg doch großen Eindruck. Dieser
Schlag führte (1778) das Bündnis Frankreichs mit den aufständischen
Staaten herbei. Auch Spanien schloß sich später (1779), obgleich
ohne große Sympathie für die amerikanischen Republikaner, dem
Bunde an. In England suchte man eine Verständigung mit den Ko¬
lonien. Eine starke Partei war schon bereit, die Unabhängigkeit znzn-
gestehen Das hielt die Regierung uud die Mehrheit des Parlaments
für unwürdig. Der greise Pitt, jetzt Lord Chatham, schon schwer
krank, erschien noch einmal (7. April 1778) im Oberhaus, um seine
Stimme gegen schwächliche Nachgiebigkeit zu erheben. „Ich bin alt
unb krank, habe einen Fuß, ja mehr als einen Fuß im Grabe ^ch
habe mich von meinem Bette erhoben, um für bie Sache bes Vater-
lanbes einzustehen, vielleicht um niemals wieber in biefem Haufe zu
brechen " Er, ber im bisherigen Verlauf immer für Nachgiebigkeit
eingetreten war, sprach mit ber letzten Krast gegen ein Zurückweichen
vor bem brohenben Krieg mit Frankreich und gegen jede Zerstückelung
des Reichs. Als er sich noch einmal zur Antwort auf eine Friedensrede
erhob, brach er bewußtlos zusammen (f 11. Mai 1778). Der Krieg
mit Frankreich und Spanien brach dann auch ans, für England etne
bedeutende Erschwerung der Ausgabe, da die französische Seemacht
in der letzten Zeit sich von dem früheren Rückgang wieder erhoben
hatte unb zusammen mit ber spanischen ber englischen an Zahl der
Schisse überlegen war. Doch behauptete sich Englanb in bem See-
krieg auch biesmal. Von ber beabsichtigten Lanbung ber Verbün¬
dten in Englanb war keine Rebe. Alle Versuche ber Spanier unb ber
sie unterstützenden Franzosen, den Engländern das seit 1704 (S. 117) be¬
setzte Gib r altar wegzunehmen, scheiterten. Seit 1779 war die Festung
m Land und zu Wasser umschlossen, sie wurde aber von General Elltot
mit hartnäckiger Tapferkeit verteidigt, obgleich die Belagerungsarmee
auf 44 000 Mann und 330 Fahrzeuge stieg. Auch der Versuch, die
Festung durch die schwimmenden Batterien des Ingenieur-Obersten
d'Aryon zu überwältigen, scheiterte (13. Sept. 1782) und kostete die
Verbündeten nur schwere Opfer an Menschen und Matena!. Vor
drohender Aushungerung wurde die Festung dreimal (1779, 1/80,
1782) durch glückliche Flottenunternehmungen gerettet. — m> me
Belagerung Gibraltars zu Ende ging, war aus dem amerikanischen
Festland die Entscheidung schon gefallen. Im Süden operierte der
englische General Lord Cornwaltis, der sich schließlich m bem
viramischen Aorktown festgesetzt hatte. Dort würbe er von über¬
legenen amerikanischen unb französischen Streitkräften eingeschlossen,