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Geographische Uebersicht des alten Asiens. §. 4.
1) des ostasiatischen, welcher China, Japan und den grössten
Theil Hinterindiens umfasst,
2) des indisch-europäischen, oder des Sprachstammes der cau-
casischen (weissen) Rasse, welcher in der alten Welt über
alle Länder von der Gangesmündung bis zu den Küsten des
atlantischen Oceans ausgebreitet ist, indem ihm ausser den
Culturvölkern Indiens und des nördlichen Vorderasiens fast
die gesammte Bevölkerung Europas angehört. Er zerfällt in
zwei grosse Zweige:
a) den indisch-germanischen (von Indien bis nach
Irland), von welchem sich absonderten:
aa) die in Asien zurückbleibenden Arier, die sich nach
einiger Zeit wieder in das Zendvolk (Iranier oder
Eränier, so die Meder und Perser) und das Sanskrit¬
volk (Inder) trennten,
bb) der südeuropäische Stamm: Thraker, Illyrier,
Pelasger (?), die sich schon früh in Griechen und
Italiker theilten, Iberer (?).
cc) der nordeuropäische Stamm: die Celten’), Ger¬
manen und Slaven.
b) den semitischen im westlichen Asien, welchen man
in 4 Gruppen getheilt hat:
aa) eine südliche oder arabische,
bb) eine mittlere oder kanaanäische (Israeliten und Phö¬
nizier),
cc) eine nördliche oder aramäische (in Syrien, Armenien,
dem östlichen Kleinasien) und
dd) eine östliche oder assyrisch-babylonische, welche letztere
theilweise mit fremden Bestandtheilen untermischt ist.
B. Die semitischen Völker des westlichen Asiens2).
I. Die Israeliten.
Quellen: Hebräische: Die Hauptquelle ist die Bibel, und zwar
sowohl die historischen Bücher: der Pentateuch (Genesis, Exodus, Levi-
*) Andere (wie E. Gurtius) rechnen die Celten zur südeuropäischen Gruppe.
J) M. Duncker, Gesch. des Alterthums, 1.—4. Bd. 3. Aufl. 1863. — Busch,
Mor., Abriss der Urgeschichte des Orients bis zu den .medischen Kriegen.
3 Bde. 1868—1870.