Object: [Teil 3 = Oberstufe, [Schülerband]] (Teil 3 = Oberstufe, [Schülerband])

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Waffen und Schießbedarf. In einem andern Lager sind Kautschuk, 
Elfenbein, wertvolle Hölzer und Tierfelle aufgestapelt, bis sie nach 
Sansibar oder nach Europa verschifft werden. In dem Lager euro— 
päischer Waren versorgt sich jeder, der in das Innere abmarschiert, 
mit dem nötigen Bedarf für ein halbes oder ein ganzes Jahr. Da 
gibt es ein reges Leben, wenn eine solche Karawane sich ausrüstet 
und nun alles bis auf das Waschgeschirr und den Lampenzylinder 
beschafft werden muß. 
Weiter die Hafenstraße entlang erreichen wir das neue Be— 
zirksamtsgebäude. Im unteren Stockwerk sind die Geschäfts- und 
Kassenräume des Bezirksamts, im oberen die Wohnräume des Be— 
zirksamtmanns und seiner Beamten. Da hier die örtliche Ver— 
waltung der Stadt wie der großen Landschaft Usaramo liegt, so 
finden wir einen starken Zusammenfluß der farbigen Bevölkerung, 
der Araber, Inder und Neger. Hier wird die Hüttensteuer einge— 
zahlt; hier werden alle Klagen angebracht, die Verbrecher werden 
eingeliefert, und alle Wochen wird ein- oder zweimal Gerichtstag 
— Schauri — abgehalten. Der Bezirksamtmann hat die gesamte 
niedere Gerichtsbarkeit über die Farbigen in der Hand. Da alle 
Eingeborenen ohne Ausnahme das Schauri über alles lieben, die 
Gerichtssitzungen aber immer öffentlich sind, so bilden diese stets 
ein buntes, malerisches Bild. Stundenlang, den ganzen Vormittag 
hindurch, sitzen und hocken die Leute um den Gerichtstisch herum 
umd harren geduldig, aber in höchster Spannung, auf den Rich— 
terspruch. 
In unmittelbarer Nähe des Bezirksamtes erheben sich die Ge— 
bäude der katholischen Mission und die großartige, machtvoll auf— 
strebende katholische Hauptkirche. Diese ist in langjähriger mühseliger 
Arbeit von den Brüdern und deren eingeborenen Zöglingen erbaut 
worden. Unmittelbar vor der katholischen Mission liegt hart am 
Wasser das große Zollgebäude mit seinen Schuppen und seinen 
Lagerräumen. Hier geht jeder nur unfroh ein und aus; denn die 
Zollauflage ist sehr bedeutend und wirkt recht lähmend auf Handel 
und Wandel. 
An das Zollgebäude grenzt das Sewa-Hadji-Hospital für Far— 
bige und der von riesigen Mangobäumen beschattete schöne Kirch— 
hof. Ein reicher Inder hatte bei seinem Tode einige Grundstücke 
und Barmittel zur Errichtung eines Krankenhauses hinterlassen. 
Dies Vermächtnis hat zur Gründung dieses stattlichen Gebäudes 
geführt, das allen Anforderungen entspricht und außerordentlich 
segensreich wirkt. Jeden Morgen wird hier unentgeltlich Sprech— 
stunde für alle Farbigen abgehalten. Die Schwerkranken werden
	        
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