Rückblick auf die Landschaften Deutschlands. 403
1) das Ruhrkohlenbecken, 2) das obersch le si s che Koh¬
lenbecken, 3) das Kohlenbecken an der Saar, 4) die
Kohlenlager der Inde- und Wormmulde bei Aachen,
5) das Zwickauer und Plauensche Kohlenbecken und
6) das Waiden bürg er Kohlenbecken. Ausser diesen giebt
es auch manche kleine Lager, die nur örtliche Bedeutung haben
und von denen noch das Ibbenbüren er Kohlengebiet Er¬
wähnung finden möge. Die Ausbeute der Kohlenlager hat einen
grossartigen Bergbau ins Leben gerufen.
Die in der Zeitfolge sich anschliessende Formation, die Dyas-
forniation, hat ebenfalls in Deutschland eine hohe wirtschaft¬
liche Bedeutung. Sie birgt die ungeheuren Salzlager, die
sich vom Nordrande des deutschen Mittelgebirges in
Sachsen bis südlich von Berlin erstrecken, und zu deren Ausbeute
namentlich der Stassfurter Stein sa lzb ergb a u in Gang ge¬
treten ist. Ferner enthält sie Gipslager, z. B. am Harz, und im
Mansfelder Berglande lagert zwischen ihren beiden Gliedern,
dem Rot- oder Totliegenden und dem Zechstein, ein gehaltreicher
Kupferschiefer.
Wir kommen zu den Formationen, die dem sekundären Zeit¬
alter angehören. Unter ihnen hat wieder die Triasformation,
weil sie in Deutschland eine so grosse Verbreitung hat, die meiste
Bedeutung. Alle drei Glieder derselben sind als Boden¬
schätze wertvoll. Der Buntsandstein liefert wertvolle Bau¬
steine, zu deren Gewinnung LIunderte von Steinbrüchen, nament¬
lich am Main und an der Weser in Betrieb gesetzt sind. Der
Muschelkalk wird zum Kalkbrennen und auch als Baustein
benutzt. Er birgt ferner wie die Dyas-Formation Salzlager. Es
liegen z. B. die Salzschätze des Neckargebietes in ihm.
Wegen des Salzreichtums wurde die Triasformation früher als
Salzgebirge bezeichnet. Der Keupersandstein findet im Neckar¬
gebiete ebenfalls vielfach zu Bausteinen Verwendung.
Die Juraformation liefert in erster Linie wertvolle
Kalksteine. Der Jurakalk ist ferner zuweilen eis en schlüssig ,
so dass er zur Eisengewinnung brauchbar ist. Verhüttung
von e is e n s eh 1 ü s si g em Kalkstein findet z. B. am Nord-
rande des schwäbischen Jura, sowie im fränkischen
Jura bei Eichstätt an der Altmühl und bei Amberg statt.
Am Ende der Jurazeit erfolgte auch die Bildung der Wealden-
kohle, die in Deutschland aber nur am Siintel und Deister
vorkommt.
Nutzbare Mineralion aus der Kreidezeit sind die Kreide
und der Quadersandstein. Erste re findet sich auf der Insel Rügen,
letzterer, als Baustein wertvoll, wird im D urchb rue h s t hai e
der Elbe gebrochen.
In der Tertiärzeit der Erde erfolgte die Bildung grosser
K ohlensch ä tz.e, nämlich der Braunkohlenlager, die in Deutsch¬
land ihre grösste* Verbreitung in Südbayern am Nordrande der