I. Zeitraum.
Zeit des Übergangs vom Altertum zum Mittelalter.
Übersicht.
Die alte Kulturwelt, wie sie sich in dem römischen Welt-
reich zusammengeschlossen hatte, erlag von außen dem Ansturm
der Germanen, von innen dem Christentum. Die EntWickelung
dieser beiden Mächte, die Durchdringung des Abendlandes mit
dem Germanentum, des Germanentums mit dem Christentum
bildet den Übergang vom Altertum zu einer neuen Zeit, dem
sogenannten Mittelalter. Noch in seinen Anfängen droht dieser
neuen Kulturwelt eine große Gesahr von einer dritten Macht,
die sich im Osten erhebt, vom Islam.
§ 1.
Die Anfänge des Germanentums und des Christentums.
I. Germanische Urzeit.
A. Innere Verhältnisse der germanischen Urzeit.
I. Staatsverfassung und Staatsverwaltung.
1. Älteste Gliederung des Volkes. Die Germanen, wie die
Griechen und Jtaliker ein Zweig der indogermanischen Völkerfamilie, sind
in vorgeschichtlicher Zeit von ihrer asiatischen Urheimat nach Mittel- und
Nordeuropa ausgewandert und haben teils das Tiefland zu beiden Seiten
der Oder, teils den südlichen Teil Skandinaviens besetzt. Sie spalteten sich
frühzeitig in West- und Ostgermanen, von welch letzteren sich wiederum
die skandinavischen Germanen abzweigten. Die Ostgermanen (östlich
Döberl, Lehrbuch der Geschichte II. 1