Full text: Das Altertum (Teil 1)

- IV — 
gewiß eine umsichtige Einteilung und je nach den Umständen wohl auch 
eine Kürzung einzelner Abschnitte nötig macht1. 
Auch bezüglich der Benützung des Buches in späteren Jahren denke 
ich nicht ganz so skeptisch wie einige Beurteiler des Buches. Die von der 
XIX. General-Versammlung des Bayer. Gymnasiallehrer-Vereins (Ostern 
1897 zu München) mit ansehnlicher Mehrheit angenommene Resolution: 
„Der Umfang der mündlichen Absolutorialprüfuug soll sich erstrecken auf 
den Stoff der achten und neunten Klasse" ist bis jetzt ohne Wirkung ge- 
blieben. Es ist hier nicht der Ort, gegen jenen wohl erwogenen und wohl 
begründeten Vorschlag eine Polemik zu eröffnen. Zweierlei aber sei zu be- 
merken gestattet: 1. daß es der Aufgabe des humanistischen Gymnasiums 
angemessen erscheint, wenn die alte Geschichte nicht auf die dritte und sechste 
Klasse beschränkt bleibt, sondern auch in den übrigen Klassen gelegentlich 
noch einmal vorgenommen wird; 2. daß auch eine Wiederholung des ge- 
samten geschichtlichen Pensums in der Oberklasse möglich und nützlich 
ist. Freilich darf eine solche Wiederholung nicht zu einem rein gedächtnis- 
mäßigen Einpauken herabsinken, sondern muß dem Schüler immer wieder neue 
Gesichtspunkte eröffnen. Die von mir zusammengestellten „Wiederholungs- 
fragen aus der Geschichte" (Bamberg, Buchner-Koch, 18971, 19042) sind 
ein Versuch, einen solchen dritten Gang durch die ganze Weltgeschichte zu 
erleichtern. Gewiß werden andere Lehrer diesen Gang auch anders mit 
Nutzen einrichten; kein erfahrener Geschichtslehrer aber wird behaupten, daß 
durch eine solche Wiederholung dem Schüler die Freude am Geschichts- 
studium verkümmert werde. Das Gymnasium kann die Aufgabe, den ab- 
gehenden Schülern eine Summe von historischem Wissen und Können (denn 
auch in der Geschichte gibt es ein Können) mitzugeben, umsoweuiger von 
sich weisen, als erfahrungsgemäß ein großer Teil der Studierenden später 
keine Zeit und Gelegenheit mehr findet, geschichtliche Vorlesungen zu hören. 
Aus diesen Gründen wird es sich rechtfertigen lassen, wenn in diesen zu- 
nächst für die sechste Klasse bestimmten Band einiges aufgenommen worden 
ist, was sich mehr für die Durchnahme in höheren Klassen eignet. 
Für die neueren Auflagen galt es, die Übereinstimmung mit 
1 Die mit * bezeichneten Abschnitte können höheren Klassen vorbehalten bleiben, 
namentlich können dieselben bei Wiederholungen in der Oberklasse benützt 
werden; die auf die Literaturgeschichte bezüglichen Abschnitte, insbesondere die aus- 
führlicheren Angaben über die in der Schule gelesenen Schriftsteller sollen auf die 
Lektüre der letzteren vorbereiten und gleichsam die Verbindung zwischen dem geschicht- 
lichen Unterricht und dem altsprachlichen herstellen.
	        
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