Full text: Geschichte der neueren und neuesten Zeit (Abt. 4)

36 Preussische Monarchie. — § l Z. Der Grosse Kurfürst. 
Diensten. Sein Verdienst vorzugsweise Ausbildung der Reiterei). 
In den 70er Jahren auch Gründung einer Flotte, teils zu 
Kriegszwecken, teils zum Schutz des Handels und zu selbst¬ 
ständigen Unternehmungen. Der holländische Admiral Raule 
Leiter des Seewesens. (1677 15 Schiffe.) 3) Festigung der 
unumschränkten Gewalt des Landesherrn (Über¬ 
einstimmung mit der Zeitrichtung! Die neu erworbenen 
Majestätsrechte des Kurfürsten s. o. III.). Dadurch Verschmel¬ 
zung der auseinander liegenden und so verschiedenartigen 
Landestheile möglich* (Vgl. u. VIII.) 
V. Loslösung von Polen. Die Schwierigkeit, die 
Belehnung mit (Ost-)Preussen von Polen zu erlangen, ein An¬ 
trieb mehr für den Kurfürsten, sich auch hier zum unbe¬ 
schränkten Herrscher zu machen. Gelegenheit dazu bietet 
der schwedisch - polnische Erbfolgekrieg. (§ 12. I. A., 2.) 
Vorsichtig zurückhaltende Politik den beiden mächtigen Geg¬ 
nern gegenüber. Nach den ersten Waffenerfolgen Karl 
Gustavs tritt 1656 der Kurfürst (Vertrag zu Marienburg) 
auf die Seite der Schweden, muss diese aber nun als Lehns¬ 
herren anerkennen. In der 3 tägigen Schlacht bei Warschau 
bereiten Dank brandenburgischer Tapferkeit und Kriegstuchtig- 
keit die Schweden dem Polenkönige eine schwere Niederlage. 
Den wertvollen Bundesgenossen auch ferner an seiner Seite 
zu erhalten, gewährleistet Karl Gustav dem Kurfürsten im 
16.6 Vertrage zu Labiau die volle Unabhängigkeit in Preussen 
16.7 und Ermeland. Bald darauf (1657) unterhandelt der Kurfurst, 
gegen dessen Interessen ein allzu grosses Wachstum Schwedens 
ist auch von den preussischen Ständen dazu veranlasst, mit Polen, 
das ihm zu Wehlau gegen Rücktritt vom Bunde mit Schweden 
auch seinerseits die volle Landeshoheit in Preussen zusagt.- 
Der Kurfürst, nunmehr auf Polens Seite getreten, schliesst 
16.8 sich 1658 dem Mächtebund gegen Schweden an (§ 12, I. A., 2). 
Brandenburgische Truppen fechten an der Seite kaiserlicher 
Hülfsvölker bei Ny borg (auf Fünen). Der Friede zu Oliva 
l66o erkennt 1660 die volle Landeshoheit des Kurfürsten in 
Preussen an. 
VI Krieg gegen Frankreich und Schweden. 
Bei Beginn des Krieges Ludwigs XIV. gegen Holland (2. 
* Befördert auch durch Versendung von Beamten aus dem einen Landes- 
leil in,*'Bündnisnauch mit (Kaiser) Leopold für den der Kurfürst mit 
seiner Kurstimme eintritt.
	        
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