Der Höhepunkt der Gegenreformation zc. 
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so wurde die Unzufriedenheit noch gesteigert, als Philipp II. trotz des 
Friedens die spanischen Truppen widerrechtlich im Lande ließ und 
1560 durch die Schaffung von drei neuen Erzbistümern und süuszehn 
Bistümern eine neue kirchliche Organisation mit Granvella 
als Erzbischos von Mecheln und Primas an der Spitze ins Leben 
rief, welche der geplanten Einführung der Inquisition die 
Wege ebnen sollte. Trotz der vom Adel erwirkten Abberufung des 
verhaßten Granvella und mehrfacher Versuche zur Abwendung der 
Neuerungen begann eine harte Verfolgung der Anhänger der von 
Deutschland und Frankreich aus eingedrungenen neuen Lehre. Im 
Gegensatz zu dem hohen Adel, der anfangs vorsichtig zuwartete und 
sich um eine Vermittelung bemühte, trat der eifrig calvinistische und 
freiheitsliebende niedere Adel unter Philipp Marnix von Ste. 
Aldegonde und dem Grafen Brederode an die Spitze der 
rasch zunehmenden Bewegung und verband sich 1566 durch den Kom¬ 
promiß von Breda zu gemeinsamem Widerstand gegen die spanische^ompro- 
Tyrannei und die Inquisition (Entstehung des Parteinamens Geusen Breda, 
gueux). Die drohende Haltung der Massen suchte die Regentin 
durch Nachgiebigkeit und Milderung der Ketzeredikte zu beschwichtigen. 
Als es dennoch zu Ausschreitungen und mehrfach zu Bildersturm kam, 
gewährte sie weitere Duldung und gewann so die Hilse des hohen 
Adels zur Herstellung der Ordnung. Philipp II. aber gebot Strenge 
und übertrug die Statthalterschaft dem Herzog von Alba, der, 
ohne staatsmännische und militärische Gaben, das bereits so gut wie 
pacificierte Land durch Schrecken beugen wollte und dadurch erst 
recht zum Aufstand trieb. Erst 
3. Albas Schreckensherrschaft 1567—73 hat die Nieder- 80 
lande zu dem bis dahin nicht beabsichtigten Abfall von Spanien 
getrieben. Während der weitblickende Oranien das Land Verlaffen 
hatte, wurden Graf Egmont und Admiral Horn, die als Mitglieder 
des Staatsrats ihres Amts walteten, treulos gefangen genommen 
(9. September), und der „Rat der Unruhen" (Blutrat) unter dem 
Spanier Vargas begann gegen Massen angeblicher Hochverräter zu 
wüten, deren in drei Monaten nach summarischem Verfahren 1200 
auf dem Schaffst endeten und Taufende rechtloser Kerkerhaft verfielen, 
da alle Niederländer als Ketzer als zum Tode verurteilt galten 
(Februar 1568). Als die Geusen zu den Waffen griffen und Ludwig 
von Oranien mit deutschen Söldnern in Friesland einbrach, ließ Alba 
(15. Juni) auch Egmont und Hoorn enthaupten und nötigte die Ein-