Full text: Leitfaden für den Unterricht in der neueren Geschichte (Teil 3)

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Das Zeitalter der absoluten Monarchie zc. 
(§ 65), den Gemahl der ältesten Tochter Jakobs II., Maria, und 
luden ihn unter Verheißung allgemeinen Anschlusses ein, zur Rettung 
von Religion und Verfassung mit Heeresmacht nach England zu 
kommen. Unter Zustimmung der Generalstaaten und im Einverständ- 
nis mit mehreren deutschen Fürsten, namentlich mit dem Großen 
Kurfürsten und seinem Nachfolger Friedrich III., und von ihnen durch 
Überlassung von Truppen (Marschall Schömberg, ehemals in sranzö- 
sischen Diensten) und militärische Deckung der Niederlande unterstützt, 
landete Dramen im November in England. Zu spät verhieß Jakob II. 
die Bewilligung aller Forderungen; von allen (Lord Churchill Marl- 
borough], Georg von Dänemark und Prinzessin Anna) verlassen floh 
er nach Frankreich. Nachdem Wilhelm III. von Dramen die Regierung 
vorläufig übertragen war, wurde eine K o n v o k a t i o n (d. h. ein nicht 
vom König ausgeschriebenes Parlament) berufen, welches den Thron 
durch die Flucht des Königs für erledigt erklärte, durch die Er- 
kläruug der Rechte (Bill of right) die Verfassung gegen fernere 
Übergriffe sicher stellte, namentlich das von Jakob II. beanspruchte 
und geübte königliche Dispensationsrecht beseitigte, das Steuer- 
Bewilligungsrecht des Parlaments sowie dessen regelmäßige Berufung 
und die Unabhängigkeit der Gerichte sicher stellte, auch die anglikanische 
Kirche neu befestigte und dann Wilhelm III. von Dranien und Maria, 
denen bei ihrem kinderlosen Tode Mariens Schwester, die Prinzessin 
Anna, folgen sollte, die englische Krone übertrug (April 1689). 
Trotz des Aufstands der Royalisten in dem katholischen Irland unter 
Tyrconnel, den er erst im Sommer 1690 durch den Sieg am 
Boynefluß (§ 72) niederwarf, konnte Wilhelm III. alsbald auf 
Grund der von ihm vertretenen Verbindung Englands und der ver- 
einigten Niederlande die Waffnung Europas zum Kampfe 
gegen Frankreich unternehmen. 
3. Der Verfall der absoluten ZITonarchie und die Erhebung 
Europas gegen die französische Vorherrschaft. 
\<588—\7\5. 
72 1. Ludwigs XIV. überraschender Angriff (Belagerung Philipps- 
^Großen burgs [§ 70], Sept. Dktob.) lieferte nicht bloß fast das ganze linke 
^ianz Rheinufer in die Gewalt der Franzosen, sondern gab auch einen großen 
Teil des südwestlichen Deutschlands den Brandschatzungen seiner bis 
1688—97. tief nach Württemberg und Bayern streifenden Scharen preis, während
	        
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