Full text: Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte des Altertums (Teil 1)

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Griechische Geschichte. 
Befestigte Städte gibt es zwar, aber der Wohlstand beruht doch 
auf der Landwirtschaft; sie bildet das eigentliche Lebenselement: 
die Preise werden nach Rindern bestimmt. Der Ertrag von Äckern 
und Triften setzt den Adel in den Stand, den Waffen, dem Rate und 
dem Gerichte zu leben, während seine Knechte den Acker bestellen und 
der Herden warten. Weinbau und Obstgärten sind bekannt, der 
Adel vergnügt sich auf der Jagd; Fischfang wird erwähnt, kann aber 
keine große Bedeutung gehabt haben. Die Fürsten haben größere 
Häuser (Alkmoos, Odysseus, Menelaos, Priamos, Alexandros), die 
zum Teil verschwenderische Pracht zeigen; sie besitzen aber vor allem 
Goldreichtum, und das Gold ist bereits eine Macht, weil man alles 
für Gold haben kann. Auch das Kriegswesen ist ziemlich weit aus- 
gebildet; besonders tritt der Wagenkampf hervor, der aber ursprünglich 
sich wesentlich in Kleinasien entwickelt haben mag. Das Begräbnis- 
wesen mit Scheiterhaufen, Aschenurnen, Grabhügeln lernen wir in 
der Jlias wenigstens für die Fürsten kennen. 
23 Eine Ergänzung der Schilderungen Homers bietet uns der vielleicht um 
Hestodos. £tüei Jahrhunderte jüngere böotische Dichter Hesiodos. In dem einen Ge- 
dichte „Werke und Tage" stellt er Betrachtungen über das menschliche Leben 
an und gibt Regeln über Schiffahrt und Landbau. Wir können daraus das 
harte und angestrengte, aber doch auch den Fleiß durch Wohlhabenheit lohnende 
Leben des böotischen und damit des griechischen Kleinbauern dieser Zeit 
kennen lernen. In einem zweiten größeren Gedichte „Theogonie" wird versucht 
das Geheimnis der Weltschöpfung zu lösen, und die allgemeiner anerkannten 
Götter in einen geordneten Familienzusammenhang zu bringen. Ein drittes 
Gedicht „Schild des Herakles" gibt eine hübsche Beschreibung eines kunstvollen 
Heroenschildes. 
III. Der spartanische Staat und die tytmrgische Verfassung. 
24 Ein Teil der dorischen Einwanderer hatte nach langen Kämpfen 
Geogra-die Landschaften Lakonika und Messene unterworfen; sie wurden die 
Lakebai- dorischen Hauptstaaten im Peloponnes. 
Messene Zwei südlich in lange und schmale felsige Halbinseln mit den 
Vorgebirgen Tainaron (Matapan) und Malea auslaufende Ge- 
birgszüge, Taygeton (mit Gipfeln bis über 2400 in) und Parnoii 
(über 1900 rn), umschließen oberhalb des lakonischen Meerbusens das
	        
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