Full text: Quellenbuch zur Geschichte der Neuzeit

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wie bissher, nach irem wolgefallen weitter zu ordnen unnd zu füren, 
mit demütiger bitt, sein Göttliche Maiestat wölte uns unnd alle andere 
Christliche Potentaten durch seinen Heiligen Geist erleuchten, in den 
rechten Wege der Warheit gnediglich leyten und darin bis ann unser 
ende festiglich erhalten. Vor das Erste. 
Zum andern ist einmal gewiss und wäre, als Anno Domini 1547 
der hochgeborn Fürst Herr Joachim, Marggrasfe zu Brandenburg, 
Unnd wir, Hertzog Mauritz zu Sachsseu, beyd Chursürsten:c., ann 
statt und von wegen der Keyserlichen Maiestat allergnedigste Verwöhnung 
unnd Vertröstung bekommen, Wo wir den Hochgeborneu Fürsten Herrn 
Philipsen, Landtgrasfen zu Hessen :c., unsern lieben Vettern, Schwehern 
und Schwager, zu irer Maiestat vermöchteten, der vergangene Kriegs- 
Handlunge halben einen nuderthenigen Fussfahl und abbit zu thuu, So 
wolt ire Maiestat inen anff die vorgestelte Capitulatiou wider zu guadeu 
annemen und weitter mit gefencknns oder Landsschmelernng nit beschweren. 
Darauff auch wir beide dem Landtgraven geschrieben, darneben an 
sein L. geschickt und uns gegen seiner Liebten lindern obligiret, wo S. L. 
auff das Geleyd, so wir ir znsendten, bey Key. Maiestat anlerne und 
über leystunge der Capitulatiou mit anschalten, bestricknnge/ gefencknns 
oder Landsfchmelerung beschweret würden, so wölten wir auff seiner 
Liebten kinder erfordern uns einstellen unnd alles das, so irem Herrn 
Vatter begegnete, gewarten. ... 
Welcher dinge aller ire Maiestat zu viel malen undertheuigst er- 
inbert worden mit bericht, was uns und dem Marggraven Chursürsten 
unser ereu, guten namens, auch treuen und glaubens halben auf dieser 
fach stünde; wie man sein L. und uns derwegen (doch Gott lob one 
schulde) so schimpfflich, schmelich und ubel nachrede, das doch ire Maiestat 
solchs alles, sonderlich aber des Marggraven Chursürsten und unser 
Person daruuder bebenden und darneben behertzigen wolte die grosse treue 
dienst, so unsere Vorölteru bey irer Maiestat Vorfahren und wir bey 
seiner Maiestat unb irem Bruber, bem Römischen König, . . . bewiesen 
unb gethon. . . . 
Aber solches alles hat bey seiner Maiestat so wenig statsunben und 
verfangen, das sie auch hierüber sich bewegen lassen, den gefangenen 
Landtgraven mit vielen grossen und geschwinden- rechtsertignngen in der 
Custodien zu belestigen, da doch vermöge der rechten wedder S. L. oder 
ein anderer solcher gestalt ir recht (bevorab inn so groswichtigen fachen) 
ex carcere zu defendiren foltert genötigt odder angehalten werden, wie 
dann auch unmöglich ist, solchs ex carcere nottürfftig zu verrichten. _ 
Zu geschweigen, was grosser augenscheinlicher, greifflicher, bissher 
im Reich unerhörter Parteilicher nbereilunge nnnd iniquitet darunder 
vorgelauffeu, geübt und gebraucht, alles zu dem ende gemeinet, das 
mann S. L. unnd iren lindern ein stück landes nach dem andern nnderm 
schein unnd angestrichener färbe des Rechten abdringen und sie entlich 
dahin richten wolt, das sie iren Fürstlichen Standt unnd Namen nit 
lenger erhalten sollen können; 
1 Gefangennahme. 2 hinterlistigen.
	        
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