fullscreen: Quellenbuch zur Geschichte der Neuzeit

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das nyemand den andern söl recht erfordern/ dan vor seynem richter, da 
er gesessen ist. Zu dem syebenden, das alle ladbryeff, manbryeff, ban- 
bryef sürterhyn nit mer sollen angenommen werden. Zu dem achten, 
das das Rotweilisch gericht9 kain trafst mer sol haben. Zu dem neun- 
den all, die mit inen dran sein, wellen sie bey den iren lassen. Zu 
dem zehenden, welcher sych wieder yr fürnemen setz, wellen sye zu tob 
schlagen. 
Dye artikel und etlich meer,10 hye ausf das kürtzest gesatzt, haben 
sie am ander auff der hartmatten11 fürgehalten, auch da fänrich und 
hauptleüt gemacht; und ist obgemelt Jost frytz der Hauptfächer hauptmau 
worden und Jacob hauser fänrich, wiewol er sich des widert,12 ange¬ 
sehen seiner antritt und es auch nye gebraucht het.13 Ausf das irrt Jost 
fritz autwort, wan yr fürnemen ain fürgaug het, wurd er wol beklait 
werden. Als er sich ttittt des ergab, leiten sye an ain stür14 under inen 
zu dem fenlin, rathfchlagten auch weyter von dem wortzaychen, so ainer 
zu dem andern fem. Und was das das wortzaychen: „Guter gesell, was 
ist dein tvefett?" „Der arm man mag nütttme genesen." Doch Wardt 
nüt entlich 15 von dysem wortzaychen beschlossen. 
In dysen dingen gieng Jost fritz und das altt Vögtlein von lehen 
gen freibnrg und kamen zu atitt moler und gaben im das fenleyn an 
zemachen also, das an dem fenleyn folt seyn ain crncifix, unser frait16 
und sant Johatt und das zaychen des bäpst und kaysers und ain pauer 
und paüryn mit atnettt bnndtschu mit guldueu ryemen. Als nun der 
moler Hort von dem bnndschu, erschrack er und forcht, es gieng nit recht 
zu, wolt nüt mitt in beschlyssen, sunder hyeß sie herwyder kumen, und 
bracht das weiter"; was aber Jost srytzen bedancht, er macht sich darvon 
byß gen Heltbrnn.^ Da kam er zu ayttt moler, sagt im auch desgleich 
von dem paner. Antwort im der moler: „ich Hab alwegen gehört, es 
sol ain bnndschu auffstau." Zu dem Jost 'frytz: „nit also; ich Hab daß 
verhaissen in kriegs leüffen und wil es bringen unser frauen gen ad)19; 
bin ains fchnmachers fun, darumb ich wil ain bnntschn darinn haben." 
Also ward der moler überred und macht im das fänleyn. 
(Im folgenden wird erzählt, daß das Geheimnis verraten wurde, 
und dann heißt es weiter:) 
Da dasselb Jost frytz vermercket, berufst er seine gsellen wider auff 
die hartmatten, hilt inen für, er forcht, die fach wer anßkummen; dan die 
von Freiburg heteu grosse Hut. Darumb sie wolten ietzund still stan und 
nit weitter handlen in irem fürnemen. Doch nam er sie da in aid, ain 
heling ze halten. Als nun aber die von Freiburg und margraff Philips 
von baden ettlich gefencklich annomen, wich Jost fritz, Jacob Häuser der 
fänrich und seiner gesellen noch ainer und kamen gen echstal (?)20 under 
8 verklagen. 9 ein vom kaiserl. Hofe abhängiges Gericht. Vgl. das Kammer- 
gericht. 10 es waren 12 Art. von den Bauern aufgestellt worden (vgl. A. Stern, 
Über die 12 Art. der Bauern). 11 eine Wiese an der Straße von Lehen nach 
Munderhofen. 12 weigerte. 13 keine Erfahrung darin hätte. 14 legten sie eine 
Steuer an. 15 nit entlich — nichts Endgültiges. 16 die Jungfrau Maria. 17 er 
erzählte das w. 18 Heilbronn (?). 19 Aachen. 20 Liestal, Hauptort des Kantons 
Basel-Land.
	        
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