378
Die Adern der Steinkohlen gleichen den Ästen eines großes Baumes
sind aber meistens nur 1m mächtig, zuweilen jedoch auch 12m starl
Das Kohlengebirge steigt ebensowohl zu bedeutender Höhe hinauf als
zu groser Tiefe hinab. In Amerita bei Santa Fs de Bogota finden
fich Steinkohlenlager, welche 2500m über dem Meeresspiegel liegen;
in England gräbt man an einigen Orten die Kohle 100m unter den
Meereaspiegel, schließt aber aus dem Hinabbiegen dieser Lager, daß
ihre Tiese noch viel bedeutender ist. Wie viel Reichtum ruht da noch
n der Erde; wie viel Wälder stecken schon in einem einzigen Stein⸗
kohlenlager! Wie lange sind schon die englischen Kohlenbergwerke aus⸗
geheutetn Aber je weiter man gräbt, desto unerschöpflicher scheint der
Vorrat zu werden. Auch Osterreich hat reiche Kohlenlager, namentlich
in Bihnen, Preußen besonders in Schlesien, in Westfalen und in
der NMeinprovinz, hier besonders im saarbrückenschen Gebiet, dessen
Kohlen an Güte den englischen nahe kommen. Denn die Beschaffenheit
der Steinkohle ist sehr verschieden, je nachdem Schwefel und andere
Mineralien ihr beigenüscht sind oder der Kohlenstoff möglichst rein vor⸗
handen
Die Nlanzkohle ist die beste; diese ist von sehr festem Kerne hal
metan en anz und würfligen Bruch. Sie besitzt eine solche Härte
den nan schleifen und polieren kann, wie den Diamant selber
1 vom arlesten Buchenholz geben kaum so viel Hitze als 3, 50k
guten Steinkohle. Im Feuer fließt sie zu einer Art von Kuchen
zusammen und läßt wenig Asche und Schlacke zurück, während die
ninder gute Chieferkohle mit einer lodernden Flamme leicht wegbrennt
und ri ? sche und Thlacke hinterläßt. Um den flammenden Wassen
stoff und den übelriechtnden Schwefel ganz aus der Steinkohle zu enl⸗
fernen, verkohlt man e noch einmal, d. 9. man verbrennt sie ohne
JZutritt der Luft, wie das Holz im Meilerhaufen zu Kohle verbrannt
bird So gewinnt man die Kochkohlen (Coaks), die im kleinsten
Raume en meisten Wärmestoff bergen. Was bei dem Holz⸗ und
raun? ·hlenfeuer nicht schmelzen will, das muß der Glut dieser reinen
Steinko ie weichen. Und weil sie dazu so wenig Raum einnimmt⸗ i
die Kochkohle der liebste Gast auf den Dampfschiffen und Lolomotiben
der Eisenbahn; sie ist es, die den Schiffen und Wagen Flügel giht
indem sie das Wasser in Dampf verwandelt; sie hilft aber auch die
Steinkohlen selber aus dunkler Tiefe gewinnen.
Doch nicht genug, daß der Mensch die Steinkohle brät und kocht
er weiß auch den rußigen, schmutzigen Rauch zu benutzen, der ein
Menge von Sl und Leuchtgas in sich birgt. Diesen flüchtigen, rohen
Geselen fängt man auf und zwingt ihn, aͤbzuliefern, was er in al
Lufle mit fortzuführen gedachte, und es fließt dann aus den eiserue
Roͤhren, worin man ihn gefangen hielt, der dicke, schwere Teer n
es strömt auch das leichtluftige Gas heraus, das in reinster, helsn
Flamme die Nächte auf der Erde erleuchtet. In den Sãälen, auf ln