Full text: Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges (Teil 5)

Das Römische Kaiserreich und die Germanen. 
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Allmählich bildeten die Kaiser eine besondere Verwaltung aus mit 
eigener Kasse, dem Fiskus, und eigenen Beamten, die sie mit Vorliebe 
dem Ritterstande entnahmen. 
Diese von Augustus begründete Verfassung trug schwere Gefahren 
in sich, da es in der Natur einer Zweiherrschaft liegt, daß jeder der 
beiden Herrscher seine Macht auf Kosten des anderen zu vergrößern strebt. 
Auch konnte der Senat nicht vergessen, daß er der Verdrängte war, und 
versuchte deshalb wiederholt, die Gewalt an sich zurückzubringen; ihm 
gegenüber stützten sich die Kaiser auf Volk und Heer. 
Vor allem aber mangelte es dem Prinzipat an einer Thronfolge- 
Ordnung; denn weder stand ein Erbrecht fest, noch gab es ein gesetzlich 
geregeltes Wahlrecht; einige Kaiser der Folgezeit verdanken ihre Würde 
der Adoption und Designation durch ihren Vorgänger, andre hat der 
Senat ernannt, wieder andre das Heer erhoben. 
Aus dieser Unsicherheit entsprangen die meisten inneren Wirren der 
Kaiserzeit. 
§ 2. Die Kaiser. Das julisch - claudische Haus. 
Augustus. 2. Gemahlin Scribonia 3. Gemahlin Livia 
Kinder aus erster Ehe 
Julia Tiberius Drusus 
Gem. Agrippa 
I. 1 , 
Agrippina I. Germanikus Claudius 
Agrippina II. Gajus Caligula 
1. Gemahl Domitius 
2. „ Claudius 
Domitius Agrippina II. 
Nero adoptiert von Claudius. 
Unter den nächsten Nachfolgern des Augustus tritt nur Tiberius 
(14—37) als bedeutender Herrscher hervor; er versuchte nach dem Vor- 
bilde seines Adoptivvaters ein gutes Verhältnis mit dem Senat zu halten, 
aber die Befürchtung, es könne sich einer der Senatoren zum Princeps 
erheben wollen, störte ihn in diesen Bemühungen, vielmehr wuchs die 
Zahl der Majestätsprozesse gegen vornehme Männer, namentlich am Ende 
seiner Regierung. 
Tiberius hob die Komitieu auf und nahm dadurch dem Volke den 
letzten Schein politischer Bedeutung. Er schuf zwei wichtige Ämter in 
der Stadt. Er vereinigte die an verschiedenen Orten Italiens stehenden 
Kohorten in Rom in einem Lager, castra praetoria (vor der porta Col- 
lina), zu der Leibgarde der Prätorianer unter dem Befehle des prae- 
fectus praetorio; Sejan war der erste, der diese Würde bekleidete. 
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