Y. Thebens Suprematie.
38? (379)-362 v. Chr.
Geographisches. Theben, Mittelpunkt der Landschaft
Böotien, von deren 58 QM. (3412 qkm) der Kopaissee 1ji ein¬
nimmt : das übrige, mit Ausnahme der Bergdistrikte des Helikon
und des Kithäron (Grenze gegen Attika), ein Marschland von
üppiger Fruchtbarkeit, reich an Vieh (Böotien = Rinderland),
Geflügel, Fischen, Getreide.
Die mit persischer Hilfe und um den Preis des Verzichts
auf die kleinasiatischen Griechenstädte neu befestigte spar¬
tanische Herrschaft wird mit Gewalt aufrecht erhalten; die
arkadische Stadt Mantinea in Dörfer aufgelöst, in die böo-
tischen Städte Thespiä und Orchomenos spartanische Besatzung
gelegt. 383 schicken einige Städte der Chalkidike nach Sparta,
um auf den Antalkidischen Frieden sich berufend Schutz gegen
Olynthos und den Bund der chalkidischen Städte, dem sie
nicht beitreten wollen, zu erbitten. Auf dem Wege dorthin
leiht der spartanische Harmost Phöbidas der oligarchischen
Partei zu Theben (Leontiades) den Arm zu einem Staatsstreich
382 und besetzt die Kadmea (382). Häupter der Gegenpartei flüch¬
tig; ihr Führer Ismenias zu Sparta hingerichtet; Phöbidas
Friedensbruch wird dort nur zum Schein getadelt. Der spar¬
tanische Zug gegen Olynth siegreich, die Oberherrschaft Spartas
scheint aufs neue gesichert. Bald jedoch
1) Befreiung Thebens und Sturz der spartanischen Supre-
379 7natie (379—371). Flüchtlinge der antilakonischen Partei in
den Nachbarstädten, besonders zu Athen: gestützt auf ge¬
heime Verbindungen in Theben bis in die Kreise der dort
herrschenden Partei selbst (deren Geheimschreiber Phyllidas)
verliefsen Pelopidas, Mellon und einige andere als Jäger ver¬
kleidet Athen, fanden sich im Hause des Charon mit the-
banischen Verschworenen zusammen; bei dem Gastmahl,