Das Land und seine Bewohner. 
Die italische Halbinsel, mit den Inseln 286000 qkm, die 
schmälste mittlere der drei südeuropäischen Halbinseln, ge¬ 
winnt ihre Gestalt durch den Apennin, der sie der Länge nach 
durchzieht und in eine westliche und eine östliche Hälfte teilt. 
Die Westseite, mit reicherer Küstenentwicklung, vorliegenden 
Inseln, gröfseren Strömen (Amus, Tiber, Vulturnus, Liris), 
mannigfacher Tal- und Hügelbildung, und einigen gröfseren 
fruchtbaren Ebenen ist, neben dem nördlichen Teil, der vom 
Po, dem gröfsten Flufs Italiens durchzogenen fruchtbaren Land¬ 
schaft, der geschichtlich bedeutendere. Von den zahlreichen 
Völkerschaften, die sich, angelockt von der reichen Ausstattung 
und den günstigen Naturbedingungen des von den verschiedenen 
Seiten zugänglichen Landes, hier festsetzten, sind die wichtig¬ 
sten und die eigentlichen Träger der Geschichte die des indo¬ 
germanischen Völkerstammes der Italiker, der die Mitte der 
Halbinsel einnahm und an dem man zwei Zweige, den lati- 
nischen, der die ebene Küstenlandschaft südlich vom Tiber- 
flufs einnahm und den umbrisch-sabellischen unterscheidet. 
Dieser, in viele einzelne Stämme und Bauerschaften zerfallend, 
Marruciner, Peligner, Marser, Herniker, Sabiner, Samniter, 
breitete sich in den Berglandschaften des Apennin aus,* der in 
den Abruzzen (Gran Sasso 2900 m) seine höchste Erhebung 
erreicht. Diesem italischen Völkerstamm trat, von Norden 
vordringend, ein nach Abstammung, Körperbau, Sitte, Sprache, 
Charakteranlage völlig verschiedenes Volk, die Etrusker, in 
ihrer eigenen Sprache Rasena, von den Griechen Tyrrhener 
genannt, gegenüber: ein Volk, dessen Sprache, obwohl in zahl¬ 
reichen Inschriften uns erhalten, bis jetzt von unserer Wissen¬ 
schaft noch nicht hat enträtselt werden können. Im Süden, 
Unteritalien, eroberte sich die griechische Handels- und
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.