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stions Tod). Den Handel begünstigt er durch Anlegung von
Strafsen, Entdeckungsfahrten, Hafenbauten, Städtegründungen,
bei welchen das griechische Volk mit seinem Kolonisations¬
talent, seiner geistigen Überlegenheit, seiner vielseitigen An¬
stelligkeit überall sich besonders nützlich erwies: Plan einer
grofsartigen Kolonisation an der Ostküste des persischen
Golfs und einer Umfahrt von Arabien. 324, um die letztere
ins Werk zu setzen, kehrte er von Ekbatana nach Babylon
zurück, wo eine Menge von Gesandtschaften ihn erwartete.
Inmitten dieser ungeheuren lebenschaffenden Thätigkeit über-
323 rascht den 32jährigen der Tod, zu Babylon im Juni 323.
II. Die Diadochenzeit.
323—301 (Schlacht hei Ipsus).
Das Reich herrenlos. Alexander hatte, da er von Roxane
einen Erben erwartete, noch keine Bestimmung getroffen: so
entsteht nun, zunächst unter Aufrechterhaltung der Reichsein-
heity ein verworrenes Chaos von Kämpfen, Intriguen, Greueln,
deren endliches Ergebnis der Zerfall des Reichs in drei
grofse und eine Anzahl kleiner Reiche und Mächte war,
welche weiterhin eine nach der ändern von der römischen
Macht aufgezehrt wurden, die sich unabhängig von diesen
Verwicklungen gebildet hatte.
Das Wesentliche dieser Wirren ist:
1) Der lamische Krieg, letzte Freiheitsregungen in Griechen¬
land und deren Überwältigung (323. 322). Grofser Eindruck
der Nachricht vom Tode Alexanders in Griechenland; Auf¬
stand, dessen Leitung Athen übernimmt; Demosthenes, der
bei Gelegenheit des harpalischen Prozesses (354) wegen an¬
geblicher Bestechung ungerecht verbannt worden war, wurde
zurückgerufen und ein Kriegsbund (Ätoler, Akarnaner, pelo-
ponnesische, thessalische Städte) bildete sich unter athe¬
nischer Führung. Des athenischen Feldherrn Leosthenes Ope¬
rationen gegen Antipater in Thessalien waren anfangs glücklich;
Antipater wurde in Lamia eingeschlossen; aber 322 durch
Graterus befreit, der mit Verstärkungen aus Asien kam.
Schlacht bei Crannon (Thessalien 322) und Auflösung der