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Verlust aller Gefährten allein, auf fremdem Schiff zur treuen Pene¬
lope zurückzukehren und sie von ihren lästigen Freiern zu erlösen.
Auf der Oberwelt wieder angekommen trat er, von Kirke mit
Vorräten und Weisungen für die Heimkehr unterstützt, den Rückweg
an. Er kam an den Seirenen vorbei, zwischen der Skylla und
der Charybdis hindurch und zu der Insel, auf der die Rinder
des Helios weideten. Als sich hier seine Gefährten vom Hunger
dazu verleiten ließen, von den heiligen Tieren des Sonnengottes zu
schlachten, fanden sie alle in einem furchtbaren Unwetter ihren Unter¬
gang; nur Odysseus selbst rettete sich auf einem Mastbaum und kam
nach neuntägigem Umherirren auf die Insel Ogygia zur Nymphe
Kalypso. Sieben Jahre weilte er hier, von der Göttin mit der
zärtlichsten -Liebe ausgezeichnet; aber sein Herz sehnte sich nur
darnach, „noch einmal den Rauch der Heimat auf steigen zu sehen
und dann zu sterben“; denn für ihn gab es „nichts Süßeres als das
Vaterland.“ Endlich erbarmten sich die Götter des Dulders und be¬
schlossen in Poseidons Abwesenheit seine Rückkehr; Kalypso mußte
ihn ziehen lassen.
Noch einmal zertrümmerte die Wut des zurückgekehrten Herrn
der Meere sein Floß, und Nausikäa, die Tochter des Phääken-
königs Alkinöos, fand ihn von allem entblößt am Gestade ihrer
Insel. Er ward liebevoll aufgenommen, reichlich beschenkt und mit
den Mitteln zur Rückkehr versehen. Unerkannt, in Bettlerkleidung
betrat er die Heimat; er gab sich dem treuen Sauhirt Eumäos
und seinem Sohn Telemach zu erkennen und vollzog dann an
den frechen, zudringlichen Freiern, die während seiner Abwesenheit
seine Habe verpraßt und der Penelope fortwährend angelegen hatten,
einem von ihnen Hand und Herrschaft zu geben, ein schreckliches
Strafgericht.
§ 17. Homer, Hesiod und die Kykliker.
I. Homer.
Die Epiker und Tragiker der Hellenen wurden nicht müde, aus
dem reichen Sagenborn der Vorzeit immer aufs neue Motive für ihre
Dichtungen zu schöpfen; die erschütterndsten und erhabensten
Werke eines Äschylos und Sophokles haben die Schicksale des
Atriden- und des Labdakidenhauses zum Gegenstand.
„Das älteste Denkmal aber und zugleich das Höchste, was der
griechische Geist geschaffen“, in ihrer Art unerreicht sind die ehr¬
würdigen und doch ewig jungen Gedichte Homers, die Ilias und die
Odyssee, die Gesänge von dem verderblichen Zorn des Peliden