von Schack. Hebbel, von Eichendorff. Scherenberg. Schiller. 311
3. In meinem Mantel wühlt der Wind,
Er raubt mir fast die Mütze;
Ich hab' ihn gern auf meiner Spur,
An seiner Wut erprob' ich's nur,
Wie fest ich oben sitze.
137. Dos zerbrochene Ringlein.
Von Joseph Freiherrn von Eichendorff.
1. In einem kühlen Grunde,
Da geht ein Mühlenrad;
Mein' Liebste ist verschwunden,
Die dort gewöhnet hat.
2. Sie hat mir Treu' versprochen,
Gab mir ein'n Ring dabei;
Sie hat die Treu' gebrochen,
Mein Ringlein sprang entzwei.
3. Ich möcht' als Spielmann reisen
Weit in die Welt hinaus
Und singen meine Weisen
Und gehn von Haus zu Haus.
4. Ich möcht' als Reiter fliegen
Wohl in die blut'ge Schlacht,
Um stille Feuer liegen
Im Feld bei dunkler Nacht.
5. Hör' ich das Mühlrad gehen,
Ich weiß nicht, was ich will —
Ich möcht' am liebsten sterben;
Da wär's auf einmal still!
138. Ein Heimatklang.
Von Christian Scherenberg.
1. Wie viel auch in dem Wechseldrange
Des Lebens täglich untergeht,
Von einem teuren Heimatklange
Der Nachhall nimmer mir verweht.
2. Das ist der alten Linden Rauschen
Vor meinem stillen Vaterhaus,
Wenn ich des Abends saß, zu lauschen
Ins Traumeswehn der Nacht hinaus;
3. Das ist der alten Linden Flüstern
In tiefem, traurigem Akkord,
Als man zum Grabe dich, dem düsteru,
O Mutter, trug vom Hause fort! —
4. Wie mich desSchicksalswildeWelle
Seit jenem Tag verschlagen hat! —
Selbst zu des Vaterhauses Schwelle
Wie lange ging ich nicht den Pfad? —
5. Doch ob auch täglich wechselnd tauschen
Des Lebens Klänge, immer zieht
Der alten Linden heimlich Rauschen
Nachhallend noch durch mein Gemüt.
139. Der Tanz.
Von Friedrich Schiller. (1795.)
Siehe, wie schwebenden Schritts im Wellenschwung sich die Paare
Drehen! Den Boden berührt kaum der geflügelte Fuß.