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nur im ganzen von geringerem Kunst- und Metallwert. Im Megaron des 
Palastes von Tiryns aus der „zweiten Periode“ war der obere Teil der Säulen, 
wie auch das ebenfalls hölzerne Hauptgesims mit Metallplatten verziert und 
der Fries mit Alabasterplatten, die mit blauer Glaspasta (xvavos) inkrustiert 
waren, geschmückt. In Tiryns und Mykene waren die inneren Palastuände 
mit verschiedenen Darstellungen bemalt. Das Löwenthor ist eher eine 
Versinnbildlichung der königlichen Stärke und Macht, als eine Art Wappen. 
Die Könige und Vornehmen kämpften auf Streitwagen. 
Die Minyer von Orchomenos gewannen durch zweckmässige Her¬ 
stellung von Deichen und drei am Ende sich vereinigenden Kanälen, die die 
Gewässer des Kephisos und anderer Gebirgsfliisse den natürlichen Oeffmmgen, 
den „Katabothren“, zuführten, eine sehr grosse Kulturfläche, die aber noch 
im Altertum wieder versumpfte. 
In dem Volke, das in der „mykenisclien Zeit“ an der Ost¬ 
küste des festländischen Griechenlands sass, sieht man wohl mit 
Recht die Vorfahren der späteren Ionier und Aeolier 
und bezeichnet es mit der homerischen Verallgemeinerung des 
Worts als „Achäer“. Als den der Ilias zu Grunde liegenden 
geschichtlichen Kern, um den sich Sagen und sagenhafte Ge¬ 
stalten der verschiedensten Art und Herkunft im Laufe der 
Jahrhunderte kristallisierten, betrachtet man einen Kriegszug 
dieser „Achäer“ gegen Troia. Den Staatsgebilden der 
mykenischen Zeit wurde ein Ende gemacht durch allmähliches 
Vordringen naturfrischer griechischer Stämme. Manches spricht 
aber dafür, dass schon vor diesem Anprall die mykenische Kultur 
langsamem Verfall sich zuneigte. 
Zweiter Abschnitt. 
Geschichte der Griechen bis 500. 
Kapitel IV. 
Die Zeit der grossen Wanderungen. 
§ 10. Die dorische Wanderung. Die Besiedelung (1er Inseln des 
Aegäisclien Meeres und der kleinasiatischeii Westküste. 
Die dorische Wanderung, der die alte Geschichtschrei¬ 
bung die Einwanderung der Thessäler aus Thesprotien in das 
Peneiosgebiet und die dadurch bewirkte Auswanderung der Arnäer 
oder Bööter aus Thessalien in das nach ihnen benannte Böotien 
um 20 Jahre vorausgehen liess, ist anscheinend „der Teil einer
	        
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