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Nach seiner Rückkehr von dem opferreichen, aber ergeb¬
nislosen Kreuzzug (Frühjahr 1149) bereitete er einen Römer¬
zug vor, um im Bunde mit dem byzantinischen Kaiser Manuel
die Macht des jetzt mit Frankreich befreundeten Roger zu
brechen. Aber die Erhebung Welfs, der auf der Rückkehr vom
Kreuzzug sich mit Roger verbündet hatte, und nach dessen Be¬
siegung (1150) die von Rüstungen begleiteten Ansprüche des
jungen Heinrich auf das Herzogtum Bayern hemmten sein Vor¬
haben, und Konrad, schon längst leidend, starb 1152.
Stammbaum der Hohenstaufen und Welfen.
Welfen: Staufen:
Welf IV., Herzog von Bayern Friedrich von Büren
Sohn Azzos v. Este u. der Kunigund, T. Welfs III.
Friedrich Herzog v. Schwaben + 1105
Welf Y. Heinrich d. Schwarze Gem. Agnes, T. Heinrich IV.
Gem. Mathide Herzog v. Bayern f 1126
v. Tuscien Gem. W ulthilde, Erb. v. Lüneburg
Friedrich H. v. Schwaben Konrad III.
Heinrich d. Stolze Welf VI. Judith f 1147
Herzog v. Bayern u. Sachsen
t 1139 Friedrich I. Barbarossa
Gem. Gertrud, Erbin v. Braunschweig +1190 Friedr. v.Kotenburg
Heinrich d Löwe Friedr. v. Schwaben Heinrich VI. Philipp
| 1195 f 1191 f 1197 + 1208
Otto IV. Wilhelm Friedrich II.
f 1228
Otto d. Kind Heinrich (VII.) Konrad IV. Enzio Manfred
Herzog v. Braunschweig- t !242 f 1254 f 1272 f 1266
Lüneburg. I . I
Konradm Constantia
f 1268 Gem. Peter III.
v. Aragonien.
Zweiter Kreuzzug. 1147—49. Die Einnahme Edessas Ende 1144 durch
den Sultan Zenki von Mosul, dessen Erfolge insbesondere durch Kriege
zwischen Antiochia und Byzanz erleichtert waren, bestimmte Eugen IH.
einen Kreuzzug zu veranlassen. Ludwig VII. von Frankreich nahm
Ostern 1146 das Kreuz. Die Bewegung griff von Frankreich auch nach den
deutschen Rheinlanden über, wo sie sich zuerst in wilder Judenverfolgung Luft
machte. Hiegegen trat Bernhard von Clairvaux persönlich mit Entschieden¬
heit auf. Die Deutschen und einige Wochen nach ihnen die Franzosen nahmen
den Weg durch Ungarn und Bulgarien. Von Nicäa zogen die Deutschen, ohne
die Franzosen abzuwarten, weiter: Otto von Freisingen, Halbbruder Konrads
(Geschichtschreiber), der mit 15 000 Mann Fusstruppen der Küste entlang zog,
verlor sein Heer beinahe ganz bei Laodicea; Konrad kehrte wegen Mangels an
Lebensmitteln und schwerer Verluste durch die Seldschuken, mit denen der
byzantinische Kaiser Manuel, von Eoger in Griechenland mit Erfolg bedrängt,
einen Waifenstillstand geschlossen hatte, in der Nähe von Doryläum um und
Förderung der Kolonisation (besonders im Nordosten) und Hebung der geistigen
und materiellen Kultur. Eine Zeit lang übte er selbst landwirtschaftlichen
Grossbetrieb. In der Kolonisation und Germanisierung wendischer Gebiete
wetteiferte mit ihm der Prämonstratenserorden (Norbert, schliesslich Erzbischof
von Magdeburg, f 1134; Mutterkloster Pratum monstratum bei Laon), der be¬
sonders bestrebt war den Weltklerus zu kanonischem Leben zurückzuführen.