wurde von dessen Reich das Gebiet östlich der Etsch abgetrennt
und mit Bayern vereinigt.
Dies führte zu einem Aufstand (953/54), da sowohl
Konrad verstimmt war als Ludolf, der seine eigenmächtig auf
Italien gerichteten Absichten gescheitert und nun unter dem
Einfluss seiner Stiefmutter seinen Oheim Heinrich bevorzugt
sah. Ebenso war Friedrich von Mainz enttäuscht, weil er nicht
Erzkanzler von Italien geworden war. In Mainz wurden Otto
953 von den Unzufriedenen Zugeständnisse abgenötigt, die er,
nach Sachsen zurückgekehrt, widerrief. Als die Söhne sich
darauf oifen empörten, wurden sie ihrer Herzogtümer entsetzt.
In Lothringen, dessen Verwaltung Otto seinem jüngsten Bruder,
dem Erzbischof Brun von Köln übertrug, war die Sache des
Königs siegreich; aber Mainz wurde von Otto vergebens belagert,
und nun griff der Aufstand nach Sachsen über und namentlich
nach Bayern, wo sich ihm Pfalzgraf Arnulf, ein Sohn Arnulfs
des Bösen, und der Erzbischof von Salzburg anschlossen. Dies
bestimmte 954 die Ungarn zu einem Einfall, den sie bis
nach Lothringen, ja ins westfränkische Reich und nach Ober¬
italien ausdehnten. Aber dass die Aufständischen mit den
Ungarn in Verbindung traten, schadete ihrer Sache; Konrad
und Friedrich gaben sie auf, Ludolf warf sich nach Regens¬
burg, dieses hielt eine schwere Belagerung aus, bei der Pfalz¬
graf Arnulf fiel, bald darauf unterwarf sich auch Ludolf. Auf
dem Reichstag in Arnstadt Dez. 954 mussten Konrad und
Ludolf auf ihre Herzogtümer verzichten; Schwaben erhielt Bur¬
khard aus dem alten Herzogshaus, später Gemahl der Tochter
Heinrichs von Bayern; zum Nachfolger Friedrichs von Mainz,
der schon vorher gestorben war, machte Otto seinen unehlichen
Sohn Wilhelm; Regensburg ergab sich erst 955 Herzog Heinrich,
der noch im selben Jahr starb. Die Ungarn, die ihren Einfall
wiederholt hatten und Augsburg belagerten, wurden 10. Aug. 955
in der Schlacht auf dem Lechfeld, in der Konrad der Rote
den Heldentod starb, völlig geschlagen; die Folge dieser Schlacht
war, dass die Ungarn sich nun zu einem sesshaften Leben be-
quemten, und dass die deutsche Ostmark (das Land auf
beiden Seiten der Donau unterhalb der Enns bis zum Wiener
Wald) errichtet wurde.
Ottos Kaiserpolitik. 956—73. Otto begründete jetzt
die Macht des Königtums, für die sich die Familienpolitik
als eine unzuverlässige Stütze erwiesen hatte, auf den Bund
mit der Kirche, die er in ihrer wirtschaftlichen und damit
kriegerischen Leistungsfähigkeit wie in ihrem sittlichen und
geistigen Leben möglichst hob, aber zugleich zum gehorsamen