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auf mußte er sich setzen. Er hörte die Hexe im Dunkeln herum-
kramen. Endlich machte sie Licht, da bemerkte er dicht vor seinen
Augen ein helles, rundes Glas. „Sieh hindurch! Sieh hindurch,
mein Junge!“ sprach die Hexe Kaukau. Ängstlich blickte er hin-
durch. Ei, was war denn das? + Martin sah in einen niedlichen
Wald mit fremdartigen Bäumen, in deren Zweigen Affen und
Papageien saßen. Da kam von der Seite eine Reihe Kamele, die
blieben auf einem großen Sandplatze stehen, und Männer mit
braunen Gesichtern und langen, weißen Mänteln eilten zum Brunnen,
holten Wasser und gaben den Tieren zu trinken. Auf einem der
Kamele saß ein Mädchen, ganz in bunte, seidene Schleier ein-
gehüllt, und zwei Diener fächelten ihr kühle Luft zu. Plöizlich
var es dunkel hinter dem Glase, aber schon nach einigen Augen-
blicken wurde es wieder hell, und ~ der Wald war verschwunden.
Dafür zeigte sich eine Wand mit weißen Häusern undplatten Dächern.
Aus einem Tore der Stadt kam ein Reiterzug. Voran ritt der
König auf einem prachtvollen weißen Schimmel, zehn oder zwanzig
Diener auf Pferden folgten ihm. Jeder trug einen langen Spieß
und Bogen und Pfeile, und an der Seite hing jedem ein silbernes,
krummes Schwert. Sie zogen fort, und Kinder strömten aus dem
Tore. Sie spielten Kriegen und Ballwerfen im Sonnenscheine.
Dann kam der Zug zurück. Der König war auf der Jagd ger
wesen, denn seine Diener trugen an einem dicken Bambusstocke
einen toten Tiger, der seine mächtigen Zähne und Krallen zeigte.
Die Kinder waren erschrocken davongelaufen.
Auch dies Bild verschwand, und nach kurzer Zeit zeigte sich
das dritte. Dicht hinter dem Glase stand zierlich und fein ein
chinesisches Haus. Ein dicker Chinese, der mit dem Kopfe wackelte,
daß sein langer Zopf hin- und herbaumelte, saß vor der Tür und
rauchte aus einer langen, dünnen Pfeife. Ein Diener kam und
tat, als ob er etwas zu fragen habe. Der dicke Chinese nickte
mit dem Kopfe. Dann kamen zwei Diener herzugelaufen, die
trugen auf ihren Schultern eine kleine Kutsche. Der Dicke setzte
sich hinein, unc fort ging's.
Nun war auch dies Bild verschwunden, und neue kamen,
und Martin hatte seine Angst fast vergessen und dachte kaum
mehr daran, daß er sich im Hexenhause befand, bis auf einmal
die Alte hinter dem Kasten mit dem Glase hervorkam und fragte,
ob er genug gesehen habe. Ja, er hatte genug gesehen. Zögernd
stand er auf. und die Alte humpelte mit ihm über den Flur hinaus.