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eine allgemeine Kirchenresorm
(Beseitigung der Simonie).
1046 Synoden zu Sutri u. Rom; die
3 simonifiischcn Päpste werden
abgesetzt. Heinrich III. übernimmt
mit dem Patriciat die freie Ver¬
fügung über den päpstl. Stuhl.
Das Äatsertum erlangt
durch seineHerrschaft über
denl. Bischof derChristen-
heit das höchste Ansehn; der
Primat Petri (durch Leo IX. in
Frankreich zur Geltung gebracht)
erscheint als Vorstufe der kaiserl.
Weltherrschaft; die Politik
Ottos I., die sich auf das Bis-
tum stützt, kommt durch die Be¬
herrschung des römischen Bistums,
zum Abschluß.
Über die inneren Zustände des
Reiches vgl. S. 86.
2. Kampf des Kaisertums mit dem Papst-
tum (bis zum Untergang der Staufer).
1056-1106 Heinrich IV.
1059 Wahl des Papstes durch die Kardi-
näle; Lösung des römischen
Bistums vom Kaisertum;
zugleich werden die Normannen
Unteritaliens (Robert Guiscard u.
Richard v. Capua) Lehnsleute des
Papstes (1075 Versuch der Lösung
des gesamten Bistums vom
Kaisertum).
Wirren im deutschen Reich. Die
Vormundschaftsregierung der Kai-
serin Agnes wird gestürzt durch
Anno v. Köln ii. Otto v. Nord¬
heim, Herz. v. Baiern, die Hein-
rich IV. in ihre Gewalt bringen;
nach dessen Mündigkeitserklärung
(1065) übernimmt Adalbert von
Bremen die Regierung.
1070 Ächtung Ottos von Nordheim;
Baiern kommt an Welf I.
1073 Empörung der Sachsen; Flucht
Heinrichs von der Harzburg. Ab-
fall der oberdeutschen Herzöge.
Aufnahme Heinrichs in Worms.
1074 Bertrag zu Gerstungen. Kirchen-
frevel der sächs. Bauern.
1075 Sieg Heinrichs a. d. Unstrut über
die Sachsen.
1073-1085 Gregor VII. Als 2. Schaden
der Kirche (neben Simonie) er-
scheint die Priesterehe. Ziel: Los-
reißung der Geistlichkeit von der
Weltlust und der Kirche von der
weltl. Macht (insbes. des Bistum«
vom Kaisertum).
1075
1076-1122
1076
1077
1077
1080
1084
1085
1093
1095
1096-1099
1104
1105
1106-1125
1111
1115
1122
Verbot der Laieninvestitur.
Jnvestiturstreit.
Absetzung Gregors VII. in WormS;
Exkommunikation Heinrichs IV.;
Erhebung der Sachsen, Empörung
der Fürsten, Absall der Bischöfe.
Beschlüsse v. Tribur (vgl. S. 95);
Heinrich in Speier.
3tägige Buße Heinrichs IV. in
Canossa (Absolution d. 28. Jan.)
Sieg des Papsttums.
Die deutschen Fürsten erwählen
Rudolf v. Schwaben zum Gegen--
könig; Bürgerkrieg in Deutschs,
f Rudolf nach der Schlacht an
d. weißen Elster. Heinrich IV.
wendet sich nach Italien gegen
Gregor VII.
Heinrich IV. wird von dem Gegen-
papst (Clemens III.) zum Kaiser
gekrönt. Sieg des Kaiser-
rums. Gregor wird in der
Engelsburg umlagert und von
Robert Guiscard befreit,
t Gregor VII. zu Salerno.
Abfall König Konrads; Empörung
Italiens.
Urban II. in Piacenza n. Cler-
mont.
1. Kreuzzug. Das Papsttum
erfcheintan der Spitze der
romanisch. Völker, insbes.
der Franzosen,als Schirm-
Herr und Vorkämpfer der
Christenheit.
Abfall König Heinrichs; Empörung
Deutschlands.
Heinrichs Gefangenschaft in Ingel¬
heim.
Heinrich V.
Paschalis II. wird gefangen ge¬
nommen und zum Verzicht des
Jnvestitnrrechts gebracht. Der
Vertrag wird von der kirchl. Re-
formpartei verworfen.
Aufstand der Sachsen und Thü-
ringer.
Niederlage Heinrichs V. am WelfeS-
holz gegen Lothar v. Sachsen u.
Ludwig v. Thüringen. Der Kaiser
hat im Süden Deutschlands feste
Stellung durch die Hilfe der
Staufer und Zähringer (in
Schwaben), der Welsen u. Wittels-
b acher (iti Baiern).
Wormser Vertrag, vgl. S. 100.
Wie das Papsttum, so ist daS
Bistum überhaupt in kirchl.
Beziehung vom Kaisertum so
gut wie gelöst; als Herr der