Full text: Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte

Zweite Periode, Samniterkriege. 
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angegriffen (erstes Erscheinen einer römischen Kriegsflotte) und muss 
sich ergeben. Der Consul L. Postumius dringt vom adriatischen 
Meere her in Samnium ein, ein anderes römisches Heer von Cava pa¬ 
nieri. Ein entscheidender Sieg der Römer und die Einnahme von 
Bovianum (305), der Hauptstadt der samnitischen Eidgenossenschaft, 
beendet den Krieg. Die Samniter erbitten den Frieden und erlangen 
eben so wie ihre sabellischen Bundesgenossen die Erneuerung der 
alten Verträge zu gleichem Recht. 
Anlegung zahlreicher röm. Kolonien und mehrerer neuer Heer- 
strafsen; der Bund der Herriiker wird aufgelöst, die Volsker und 
Aequer müssen römisches Bürgerrecht ohne Stimmrecht annehmen 
(s. S. 127). Anlegung von zwei grofsen Heerstrafsen von Rom aus: 
die nördliche (später Via Flaminia) führt nach N arnia (Nequinum); 
die südliche (später Via Valeria) über Carsioli nach Alba Fucentia 
(d. h. am Fucinersee), dem Schlüssel des Marserlaiules. 
vor Olir. 
298—290. Dritter Krieg gegen dio Samniter und dio 
übrigen Italiker. 
Veranlassung: Die Samniter bringen in Lucanien überall ihre 
Partei ans Ruder und schliefsen mit den Lucanern ein Bündnis, 
um einen letzten Kampf für Italiens Unabhängigkeit zu wagen. 
Neue Erhebung der Etrusker. 
Der Consul L. Cornelius Scipio (dessen im J. 1780 entdeckter 
Sarkophag mit der altlateinischen Inschrift1 noch heute im vatika¬ 
nischen Museum zu sehen ist) nöthigt die Lucaner, dem Bündnis 
mit Samnium zu entsagen. Im Jahre 207 Sieg des llullianus bei 
Tifernum, des P. Dccius Mus bei Maluentmn. Im J. 296 stellen 
die Samniter mit äufserster Kraftanstrengung drei Heere ins Feld, 
eins zur Vertheidigung ihres Gebiets, das zweite für Campanien; 
das dritte führt ihr Feldherr Gellius Egnatius durch das marsischc 
und umbrische Gebiet nach Etrurien. Dies hindert die Etrusker, 
1 Diese Inschrift, von der allerdings aus sprachlichen Gründen 
verniuthet wird, dass sie geraume Zeit nach dem Tode des Scipio 
eingegraben ist, lautet: Cornelius Lucius Scipió Barbdtus || Gnaivód 
patré prognätus fórlis vir sapiénsque || quoiàs fórma nirtutei parisuma 
(ilarissima) füit || consól censór aidilis quei fuit apüd vos || Taurdsiä 
Cisaüna Samnio cépit || subigit omne Loucdnam opsidésque abdoücit.
	        
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