Full text: Die neuere Zeit von 1648 bis auf die Gegenwart (Bd. 3)

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Hauses wurde ein außerordentlicher Gerichtshof eingesetzt. Durch 
ihn wurde der König als Tyrann, Verräter, Mörder und Landes- 
seind zum Tode verurteilt. Am 30. Januar 1649 erlitt er vor 
hpm Kcklnss^Whitehall durch das Beil des Henkers den Tod, 
t wahrhaft königlicher Hoheit entgegenging. 
§ 2. 1. Die Republik unter dem Parlament (1649—1653). 
a) Neuordnimg. Das Königtum und das Oberhaus des Par- 
laments wurden für abgeschafft erklärt. Das Unterhaus („das 
Parlament von England") hatte die gesetzgebende Gewalt, ein 
Staatsrat von jährlich gewählten Mitgliedern, dessen Seele 
Cromwell war, hatte die ausübende Gewalt. Die junge Republik 
behauptete sich siegreich im Kampfe gegen innere und äußere Feinde. 
b) Der Bürgerkrieg in Irland und Schottland. Kaum erscholl 
die Kunde von Karls Hinrichtung, als die Iren sich für seinen 
Sohn Karl II. erhoben. Bald entbrannte in Irland ein furcht¬ 
barer, bei dem Gegensatze der Religion und der Abstammung mit 
grenzenloser Erbitterung geführter Krieg. Doch Cromwell schlug 
mit eiserner Faust den Ausstand zu Boden (1649—1650), und sein 
Schwiegersohn Jreton (spr. Elreton) setzte das blutige Werk der 
Unterdrückung sort. Von Irland wandte sich Cromwell nach 
Schottland, wohin Karl auf den Ruf der Schotten aus Holland 
gekommen war. Er besiegte die Schotten bei D n n b a r (spr. 
Dö'nbar, 1650 am 3. September), und als Karl einen Einfall in 
England wagte, rieb er seine Truppen in der Schlacht bei Wor- 
c est er (spr. Unstet, 1651 am 3. September) vollständig auf. Karl 
entkam unter mannigfachen Abenteuern und Gefahren nach der 
Normandie. Um den inneren Frieden in England herzustellen, 
wurde eine allgemeine Amnestie erlassen (1652). 
c) Der Seekrieg mit Holland. Die Regierung der Republik 
entwickelte zugleich mit der Landmacht auch ihre Seemacht in 
großartiger Weise. Cromwell trug der Schwesterrepublik Holland 
ein Bündnis an, um eine Vereinigung der beiden bedeutendsten 
Seemächte zustande zu bringen und dem Prätendenten Karl die 
Unterstützung der ihm verwandten Oranier zu entziehen. Da aber 
Holland seine Anträge ablehnte, erließ das Parlament, um dem 
holländischen Handel einen empfindlichen Stoß zu versetzen, die 
Schiffahrtsakte (1651). Diese untersagte fremden Schiffen, 
B. Die Hcpublif (W9—1660)-
	        
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