Full text: Römische Kaisergeschichte, Das Mittelalter, Die neuere Zeit bis 1648 (Bd. 2)

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von den Franzosen unter Bonaparte genommen, ging aber später an 
die Engländer verloren. 
2. Die Templer. Dieser Orden entstand aus einem Bunde von 
neun französischen Rittern, welche sich nach dem Muster der Johanniter 
zu einem klösterlichen Vereine verbanden. König Balduin II. räumte 
ihnen einen Teil seines Palastes ein, welcher nahe bei der Stelle des 
früheren Salomonischen Tempels lag, und daher erhielten sie den Namen 
fratres militiae templi, Tempelherren oder Templer. Um 1128 
nahmen sie eine vom hl. Bernhard von Clairvaux entworfene Regel an. 
erhielten vom Papst die Bestätigung, stellten sich unter einen Großmeister 
und wählten als Ordenstracht einen weißleinenen Mantel mit geradem, 
rotem Kreuze. Der Orden gelangte wegen seiner Erfolge im Kampfe 
mit den Ungläubigen bald zur Blüte, und Könige und Fürsten be- 
eiferten sich, ihn mit Vorrechten und Gütern auszustatten. Räch dem 
Verluste Akkons zog sich der Orden auf die reichen Ordensgüter nach 
Frankreich, Spanien und Deutschland zurück und führte hier ein müßiges 
Gebert. Aber bald reizte der Reichtum des Ordens den französischen 
König Philipp IV. den Schönen, die Güter desselben einzuziehen. 
Der unter französischem Einflüsse stehende Papst Clemens V. sprach 
auf dem Konzil zu Vieune 1312 die Aufhebung des Ordens aus 
(vgl S. 192). 
Deutschland unter Lothar dem Sachsen, 1125—1137. 
§ 69. Bei Heinrichs V. Tode machte sich besonders sein Schwester- 
lohn. Herzog Friedrich von Schwaben (s. S. 97 n. 116), Hoffnung 
auf die Radifolge. Aber die geistliche Partei, welche die durch das Wormser 
Konkordat dem Könige gemachten Bewilligungen rückgängig zu machen 
suchte, wollte das Reich nicht an den mächtigen Hohenstaufen kommen 
lassen, von dessen selbstherrischem Wesen man eine Gefahr für die Unab- 
hängigkeit der Kirche fürchtete; auch wollte man jeden Gedanken an die 
Erblichkeit der Krone ausschließen. Daher lenkte der Erzbischos Adalbert 
von Mainz die Stimmen der Wähler, welche sich als Vertreter der vier 
Hauptstämme, der Franken, Sachsen. Schwaben und Bayern, zu Mainz 
versammelt hatten, in einer stürmischen Wahlversammlung aus Lothar 
von Supplinburg, Herzog von Sachsen, und hielt so den Grundsatz 
des Wahlreiches ausreckt. 
Lothar war unter Heinrich V. ein Anhänger der kirchlichen Partei 
gewesen. Von dieser erhoben und durch eigene fromme Überzeugung 
bestimmt, soll er sich anfangs dazu verstanden haben, sich jeden Einflusses 
auf die Bischofswahlen zu enthalten; ja, er erließ sogar den Btschösen 
Stein, Lehrbuch der Geschichte f. ob. Kl. II. 8
	        
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