Full text: Römische Kaisergeschichte, Das Mittelalter, Die neuere Zeit bis 1648 (Bd. 2)

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er seinen Plan, Italien ganz mit dem deutschen Reiche zu vereinigen. 
Aber er starb bald zu Rom (983) unter den Zurüstungen zu einem neuen 
Feldzuge nach Unteritalien. 
4. Otto III., 983—1002. 
§ 54. 1. Unruhen während der vormundschaftlichen Re- 
gierung. Für den gleich nach des Vaters Tode gekrönten Otto III., 
ein kaum dreijähriges Kind, führten seine Großmutter Adelheid und 
seine feingebildete und staatskluge Mutter Theophauo, vom Erzbischof 
Willigis von Mainz unterstützt, die vormundschaftliche Regierung. Da 
sich aber viele Großen der Herrschaft der königlichen Frauen nicht fügen 
wollten, so machte der Herzog Heinrich der Zänker von Bayern 
als nächster männlicher Verwandter des jungen Königs Ansprüche auf 
die Regierung. Er verband sich mit Lothar II. von Frankreich und 
den Herzögen von Böhmen und Polen, bemächtigte sich des königlichen 
Kindes und strebte unverhohlen nach der Krone. Aber die sächsischen 
Vasallen und Erzbischof Willigis hielten die Rechte Ottos aufrecht 
und zwangen Heinrich zur Auslieferung des königlichen Knaben. Heinrich 
erhielt Verzeihung, aber Kärnten, fortan eigenes Herzogtum, und die 
Mark Verona wurden von seinem Herzogtum Bayern abgetrennt (985). 
2. Seine drei Züge nach Italien. Sobald der von dem 
kunstsinnigen nachmaligen Bischöfe Bernward von Hildesheim und dem 
durch Kenntnisse in den Naturwissenschaften berühmten Franzosen Ger- 
bert erzogene, mit Begeisterung für die Größe des alten Rom und 
Verachtung des heimischen Wesens erfüllte König nach der Sitte seiner 
Zeit schon im fünfzehnten Jahre für mündig und waffenfähig erklärt 
war, trat er seinen langersehnten Römerzug an. Da der päpstliche 
Stuhl gerade erledigt war, so setzte er einen Verwandten des sächsischen 
Königshauses, Gregor V., den ersten deutschen Papst, ein und ließ sich 
von ihm zum Kaiser krönen (996). Als aber nach seiner Entfernung 
aus Rom der an der Spitze einer römischen Adelspartei stehende Eres- 
centins einen Gegenpapst erhob, sah sich der Kaiser zu einem zweiten 
Zuge nach Rom veranlaßt. Er ließ den Gegenpapst auf einer Synode 
entsetzen und den Crescentius enthaupten. Bei Gregors plötzlichem Tode 
erhob er seinen Lehrer, den Erzbischof Gerbert von Ravcnna, als 
Silvester II. auf den päpstlichen Stuhl. Dieser suchte den jugend- 
liehen Kaiser für den Plan zu gewinnen, die römische Weltherrschaft 
wieder aufzurichten und Rom zum Hauptsitze seiner Macht zu erheben. 
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