Full text: Das Altertum (Teil 1)

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Rom und Karthago bis znm 2. Punischen Krieg (238—218). 
Von Norden her waren neue keltische Scharen in die Potiefebene 
vorgedrungen und hatten die eingesessenen Gallier in Bewegung gesetzt. 
Das war um so gefährlicher sür Rom, als die Gallier wegen der 
Anlage römischer Kolonien in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft sehr 
erbittert waren; das nnanshaltsame Vordringen der Römer trieb sie 
zu einem Angriff auf Rom. Ihre Scharen wurden jedoch im Jahre 
225 bei Telamon in Etrnrien geschlagen. Nach diesem Erfolgefer@aäier. 
faßten die Römer den Entschluß, ganz Oberitalien zu unterWersen. 
Schon nach drei Jahren hatten sie mit der Eroberung der gallischen 
Hauptseste Mediolannm, d. i. Mailand, den letzten Widerstand nieder- 
geworfen. Zur Sicherung des Landes wurden Militärkolonien angelegt 
wie Placentia (Piacenza) und Cremona. 
Wie im Norden, so erwuchs den Römern auch im Osten ein neuer 
Feind. An der Adriaküste hatte sich ein großes illyrisch es Reich 
gebildet. Durch ihre Seeräubereieu wurden die Myri'er Fen~1Römern 
ebenso lästig wie den griechischen Kolonisten in den Insel- und Küsten¬ 
städten. Als die Römer daher 229 die Jllyrier besiegten und zum Teil 
tributpflichtig machten, erwarben sie sich den Dank der Griechenstädte säurten. 229 
am Adriatischen Meere; die Insel Korkyra und mehrere Städte wurden 
sogar römische Bundesgenossen zum Ärger der griechischen Hauptmacht 
Makedonien, die ihren Einfluß hier nicht aufgeben wollte. Von Make- 
donien aufgestachelt, machten die Jllyrier bald einen Aufstand. Die 
Römer blieben jedoch auch im 2. Jllyrifchen Kriege (220/19) Sieger, Wer die 
Das ganze Land wurde danach römisch, und die makedonische Partei v 
wurde allenthalben unterdrückt, so"daß Roms Politik im Osten gekenn- 
zeichnet war durch den Gegensatz zu Makedonien. 
Im Süden und' Westen stießen die Römer auf den Widerstand 
der Karthager. Um Ersatz sür Sizilien, Sardinien und Korsika zu er- 
halten, hatte Hamilkar Parkas die Eroberung des silberreichen 
Spaniens begmrnnntTTOH ein außerordentlich kriegstüchtiges Heer 
herangebildet. Nach seinem Tode blieb der Oberbefehl in feiner Familie. 
so daß die Feldherrn eine fast königliche Stellung einnahmen. Hamilkars 
Schwiegersohn Hasdrubalgründete den wichtigen Stützpunkt und Hasen 
Neukarthag"o (Kartagena) und dehnte die pnnische Macht immer 
weiter aus. Wären die Römer nicht von den Galliern bedrängt gewesen, 
so hätten sie sicherlich schon eingegriffen. So aber beschränkten sie stch 
ans einen Vertrag (226), nach dem Hasdrubal aus. Eroberungen nördlich Spanien, 
des Ebro verzichtete. Die Gegenleistung der Römer Testand also jeden¬ 
falls in^dem Zugeständnis, daß alles Land südlich vom Ebro den Kar-
	        
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