Full text: Römische Geschichte (H. 2)

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Antiochus von Syrien, unbekümmert um das Schicksal seines 
Bundesgenossen, sich damit beschäftigt, die ägyptischen Besitzungen 
in Asien zu erobern, und auch nach der Niederlage Philipps stellte 
er sein Vorrücken nicht ein, obgleich die von den Rhodiern und Per- 
gamenern um Hülfe angerufenen Römer sich dagegen erklärten. Auch 
da noch hätten die Römer gern den Krieg in dem fernen Asien ver- 
mieden; aber als sie ihre Truppen aus Griechenland zurückgezogen 
hatten, riefen die stets unruhigen Ätoler, die sich für ihre gegen 
Philipp geleistete Hülfe nicht genug belohnt glaubten, Antiochus nach 
Griechenland, und dieser, der von dem zu ihm geflüchteten Hannibal 
zum Kriege gegen Rom aufgereizt wurde, entschloß sich ihrem Rufe 
zu folgen. Er besetzte die wichtige Stadt Chalcis auf Euböa und 
einige Landstriche in Griechenland und zwang dadurch die Römer zu 
dem syrischen Kriege. Es war ein leichter Krieg. Durch ein 
Gefecht an den Thermopylen wurde Antiochus aus Griechenland ver- 
jagt und die Ätoler zu einem Waffenstillstand gezwungen, und im 
190 folgenden Jahre 190 vernichtete der Konsul Lucius Cornelius 
Scipio, den sein berühmter Bruder Scipio Africauus als 
Legat begleitete, das von Antiochus zusammengebrachte große 
Heer bei Magnesia am Berge Sipylus in Kleinasien. An- 
tiochus mußte alle seine Besitzungen in Kleinasien nördlich vom 
Taurus abtreten; die dortigen griechischen Städte erhielten ihre 
Freiheit zurück, und das übrige Land wurde dem König Eumenes 
von Pergamum und den Rhodiern überwiesen, damit diese 
Mächte imstande wären, Macedonien und Syrien auch ohne 
Einschreiten der Römer in Schranken zu halten. Hannibal floh zum 
König Prusias von Bithynien, und da er auch hier von dem 
183 Haß der Römer verfolgt wurde, machte er im Jahre 183 seinem 
Leben durch Gift ein Ende. In demselben Jahre starb auch sein 
Überwinder Scipio zu Liternum; er hatte sich dorthin zurückgezogen 
aus Verdruß darüber, daß er wegen der Verwendung der Beute 
angeklagt worden war. 
Als so auch im Osten kein Rom ebenbürtiger Gegner mehr 
vorhanden war, ließen die Römer Macedonien ihre Übermacht so 
schwer empfinden, daß schon König Philipp damit umging, das ver- 
haßte Joch abzuschütteln. Er starb indes, bevor seine Vorbereitungen
	        
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