Von Karl d. Frank, b. a. d.Entd.v.Amerika. 377 
Der Herzog Tassilo von Bayern, durch Familien¬ 
verhältnisse in das Schicksal des langobardischen Königs De, 
siderius verflochten, wollte sich der fränkischen Hoheit entzie¬ 
hen. Auf drei Seiten von Karls Heeren (787) umschlun¬ 
gen, leistete erzwar den Vasalleneid, erneuerte aber bald die 
Empörung und trat mit seinen östlichen Nachbaren, den'Ava- 
ren, in ein Bündniß, um der fränkischen Macht gewachsen 
zu seyn. Besiegt von den Franken, verurrheilen ihn zu 
Ingelheim (788) die fränkischen Großen zum Tode; doch 
Karl schickte ihn ins Kloster, und hob in Bayern die 
herzogliche Würde auf, wo er blos Grafen für die 
Administration des Landes anstellte. 
Die Avaren, Tassilo's Bundsgenossen, die einen 
Einfall in Bayern wagten, besiegte Karl in ihrem eignen 
Lande, von dem er den Strich bis an den Einfluß des 
Raabflusses in die Donau unter dem Namen der östlichen 
Mark (796) mit Teutfchland vereinigte. Bei Veranlas¬ 
sung dieses Krieges ließ Karl, um den Rhein mit der 
Donau zu verbinden, einen Kanal, zwischen der Rednih 
und Altmühl, anlegen, auf welchem er selbst von Würzburg 
bis Regensburg fuhr; doch unterbrach die Erneuerung der 
Sachsenkrieges die Vollendung des Werkes. 
Die Slaven an der Ostsee, besonders die Wilzen, 
so wie die slavischen Völkerschaften auf dem rechten Elbufer 
und in Böhmen besiegte er, schlug sie von den teutschen 
Grenzen zurück, und machte einige derselben zinsbar; aber 
ihre Länder schlug er nicht zu Teutfchland, weil die Elbe 
von ihm als die natürliche Ostgrenze Teurschlands sestgehal- 
ten wurde. Desto wichtiger war für ihn die lang beab« 
sich. 
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