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Name für das ganze Land zwischen dem Mittelmeer und der engen
Thalspalte, in welcher der Jordan nach Süden fließt. Von den
Kanaanitern hatte sich ein Teil auf dem nördlichen schmalen Küsten-
saum zwischen dem Meer und dem Libanon angesiedelt; von den
Griechen wurden dieselben Phönizier genannt, das Land Phö-
nizien (Palmen- oder Purpurland).
Die Natur wies die Bewohner auf das Meer hin, und so
erblühte an dieser Küste eine Reihe von Handelsstädten, die jede
für sich selbständige Staaten ausmachten; die wichtigsten waren
Sidon und Tyrus, das später die phönizischen Städte zu einem
Bunde vereinigte. Verschiedene Gewerbszweige nahmen hier einen
hohen Aufschwung: Weberei und Purpurfärberei, Glas-
bereituug, Bergbau, Erzguß, Bearbeitung des Goldes, Elfen-
beins und Bernsteins zu Geräten und Schmucksachen. Die Buch-
stabeuschrift, deren Grundlagen die Phönizier wahrscheinlich von
den Ägyptern überkommen hatten, wurde weiter ausgebildet. Tie
Erzeugnisse ihrer Gewerbe führten sie nach Süden und Osten aus.
Sie begannen die Kolonisierung der Küsten des Mittelmeeres,
von denen sie zugleich die Rohstoffe für ihre Gewerbthätigkeit holten;
Gründung von Karthago um 850 v. Ch. Über die Säulen des
Herkules hinaus gelangten sie nach der Westküste Afrikas, nach den
Zinninseln (Britannien) und den Küsten der Nordsee, von wo aus
sie den Bernstein der Ostfeegestade eintauschten. (Vergleiche Schillers
Gedicht „Der Kaufmann".) Um 600 v. Ch. sollen sie auf Befehl
des Königs Necho von Ägypten Afrika umschifft haben.
Die Phönizier sind die Vermittler zwischen Abendland
und Morgenland geworden; sie haben den europäischen Stämmen
viele Stücke der höheren Gesittung des Morgenlandes überliefert.
Die Phönizier verehrten als höchsten Gott den Baal (den
Bel der Babylonier); in ihrer Religion finden sich manche finstere
Züge und grausame Gebräuche; so wurden dem Gotte Moloch
Menschenopfer dargebracht.
4. Die Israeliten bis zur Teilung des Reichs.
§. 8. Alle Errungenschaften der Gesittung, die wir den anderen
Völkern des Morgenlandes verdanken, sind gering anzuschlagen
gegen das, was das Volk Israel der Welt gegeben hat: den
Glauben an den einen Gott, der ein Geist ist.