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Das Zeitalter Friedrichs des Großen und die Aufklärung
wollte, durch den heimlichen Abfall Preußens von dem Bündnisse
im Vertrag von Klein-Schnellendorf und durch die, freilich
nur mit Zusicherung von Privilegien und Autonomie erkaufte Hilfe
der Ungarn.
Kan vii. Zwar wurde Karl Albert als Karl VII. zum Kaiser gewählt, doch
m*-ms war ein Einfaii der Preußen und Sachsen in Mähren im Frühjahr
1742 erfolglos. Die Belagerung von Brünn mußte aufgegeben werden,
aber Friedrich II. schlug die Österreicher bei C h o t u s i t z. Die Ab¬
neigung gegen einen weiteren Kampf mit Österreich und die mili¬
tärische Minderwertigkeit der Franzosen veranlaßten ihn zu dem
Friede zu maßvollen Frieden von Breslau (Juli), der ihm, infolge der eng-
Bresiaui742lischen yermittlung> Nieder- und Oberschlesien mit Glatz, aber nicht
Jägerndorf, verschaffte. In der folgenden Friedenszeit erwarb
ostMesiand Friedrich auf Grund alter Ansprüche 1744 das Fürstentum Ostfries-
1744 land, das als erster Stützpunkt Preußens an der Ostsee wertvoll wurde.
Das Jahr Österreich, verbündet mit Sardinien und Holland, eroberte
1743 darauf rasch Bayern; im September schloß es ein Bündnis in
Worms mit England und Sardinien, später auch mit Sachsen. Die
Pragmatische Armee der Österreicher und Briten unter Georg II. von
England siegte über die kaiserliche, d. h. die Franzosen, bei Det¬
tingen; die Österreicher drangen darauf über den Rhein ins Elsaß,
zweiter Bei diesen Erfolgen Maria Theresias konnte Preußen nicht neutral
Schacher bleiben, auch mußte es Karl VII. schützen und einem öster-
1744-1745 reichisch-englischen Angriffe, den Friedrich II. infolge seiner falschen
Auffassung der Geheimartikel des Wormser Vertrages fürchtete,
zuvorkommen. Deshalb schloß Preußen ein Offensivbündnis mit
Frankreich.
Einfall in Den Krieg leitete Friedrich mit der Eroberung Böhmens (Sep-
B“J?“ tember) ein. Aber die Franzosen unterstützten ihn nicht, infolge der
Erkrankung des Königs in Metz. Der Prinz KarlvonLothringen
rückte vom Elsaß ihm entgegen und zwang ihn durch geschicktes
Manövrieren Böhmen zu räumen. Zu diesem Mißerfolg kamen
Desertionen, Krankheiten und Verpflegungsschwierigkeiten. Auch
schloß Österreich ein neues Bündnis mit England, Sachsen und
Holland und verband sich außerdem mit Rußland. Im Frieden zu
Füssen mit Kurfürst Max Josef von Bayern, dem Sohn Kaiser
Karls VII., erlangte es dessen Zusage für die Wahl des Gemahls
von Maria Theresia (§ 50) zum deutschen Kaiser, der auch als
Franz i. Franz I. gewählt wurde.
1745-J76S Friedrichs Bedrängnis wuchs, da die Franzosen, statt ihm zu
Hilfe zu kommen, sich gegen die österreichischen Niederlande
wandten. Dazu kam die Feindschaft Englands, das mit Spanien
und seit 1744 mit Frankreich Krieg führte. Ebenso wurde Sachsen,
da es, seitdem Schlesien preußisch war, ohne Verbindung mit
Polen war, sein Gegner. Friedrich wurde nur durch sein Genie ge-