H 743 Das Zeitalter Ludwigs XIV. 247 
BE verbasiet Dar einige Zeit nachher von Dem Gerichtshof gegen len Intendanten 
aefällte Urtheil der Landesverweisung schärfte der König, indem erden einflußreichen und 
aeisivollen Mann. der Künstler und Dichter mit freigebiger Hand unterstützt, aus fernen 
Gmenden fevene Gewächse für feine prachtvollen Gärten uud Landhäuser herbe,geschasst 
und Adel und Beamtenwelt durch Darlehn sich verpflichtet hatte. ans einer entlegenen 
Festung den Rest seines Leben« zubringen liest. Seitdem verwaltete Colbert ft > 683), 
gouau-ts Gegner, ein einsacher. höchst arbeitsamer Mann. unter einem b-sch-td-n-n Titel 
<G-n-ral-C°nlr°leur> die Finanzen des Reiches mit solch« Weisheit, daß er n.cht allem 
das Geld zu den kostspieligen Kriegen. zu den glänzenden Festen und Emrchtungen uud 
zu den Bestechungen answärtiger Minister vhne drückende Maßregeln herbeischaffte son¬ 
dern daß er auch der Betriebsamkeit Frankreichs einen neuen Aufschwung gab. Fabriken 
unb Mannfacturen .Gobelins-Teppiche), Handel unb Seewesen hob, eme glanzenbe Ma- 
rstw 2s und Künste und Wissenschaften unterstützte. Die: Bestrafung aller ..Partisans" 
(S 741) und ihrer Unterbeamten an Geld oder Freiheit, die Herabsetzung der Rente, tue 
Verminderung der Zahl der Steuer - Exemtionen. die Einführung emer geldmäßigen 
Zollordnung für das ganze Reich und die Einsetzung -w-s Gerichtshofs zur Untersuchung 
finanzieller Unterschleife bitbete ben Anfang bes neuen Staatshaushalts. Der Kanzler 
Le Tellier besorgte mit Umsicht, Wohlwollen unb Geschäftsthätigkeit bte inneren unb 
ber aewanbte feine unb scharfblickenbe Lionne mit Klugheit unb Würbe bie äußeren 
Anaeleqenheiten. „Mit biesen brei Männern speciellster Befähigung verwaltete nun Lub- 
wia XIV. bie Geschäfte seines Reichs. Der Eine war der geübteste unb scharfsinnigste 
Diplomat, ben es vielleicht in ber Welt gab ber Zweite- ber m bctii irnnn 
des Reichs erfahrenste Staatsmann von erprobter Zuverlässigkeit, ber Dntte ernMann 
von schöpferischen Jbeen für allgemeine Reformen unb einer nie zu ermubenben Arbeits¬ 
kraft Sie hatten alle unter Mazarin bie zweite Rolle gespielt unb waren 
so dem König zur Seite zu stehen, ohne Anspruch darauf. etwas sür stch selber zu s m^ 
Neben ihnen machte sich einige Jahre später Le Telliers ehrgeiziger Sohn, der Kriegs. 
S« SD Uv Dis, berühmt burch bie neue treffliche Organifatwn des Heerwesens, 
dessen Einricklunaen balb von allen europäischen Fürsten nachgeahmt würben, wie bauch¬ 
etÄitaVÄawe unb verwüstende Legsweise. Er vereinigte einen bewegt ch n 
durchdringenden Verstand mit einem allezeit entschlossen Willen, und da te^ 
Gnabe bes Königs, bessert geheimste Gebanken und Wunsche er verstau CSmttuft 
so erlangt- er e n grchtm EmM. 
Auch CotbertS Sohu. der Marqu.s von S eign ela, (t J690) ™ let” 
Croifsy Colbert erwarben sich als Minister hohe Achtmig. ^ * Talente, 
somit die gesammte Staatsverwaltung vereinigt. Dieselk in ber 
die Ludwig in seinem Cabinet versammelte, zeigte sich auch im Heer »es „ c 
Flotte. Wie verschieden war seine Armee vort dem 
Seit beschränkten Dienste des Adels, mit welchem Hemnch IV. ^eJelt,$ug h T 9 
ren müsstn, nnd von der zweifelhaften Ergebenheit ansunter 
rer, auf welche Richelieu noch angewiesen war! D e konischen Trupp J ^ ^ 
Feldherren wie Türenne, Conde und Luxemburg,, Monarchen, dessen 
ziersstellen inne hatten, wetteiferten m Treue und H^ung f Ehre galt, 
Gnadenzeichen , der neu gegründete militärische Orten - jh«en @tenspMe in 
Vauban, der berühmteste Kriegs-Ingenieur verwandel Monomische Schriften alle 
uneinnehmbare Festungen, und suchte zugleich durch Quesne und Tour- 
Kräfte der Nation in den Dienst des Staats zu We«> fcen Künsten der Diplo- 
ville brachten das französische Seewesen zu hohem Ansch ^ toie Ludwig XIV. 
matie waren die französischen Gesandten allen «nbern ebe s ^ meisten Fürsten 
an Herrschergaben, gebieterischem Wesen und konig ^ teT Regierung erwünsch- 
seiner Zeit übertraf. „Er besaß von Natur bie zum G sch s @r sollte nicht 
testen Eigenschaften: richtigen Verstand, ^ ®feto - nicht allein vollkommen stei 
allein ein weiser ober gerechter, ober em tapferer Fürst 1 ^ Nachbarn, sondern 
v°n frembem Einfluß unabhängig im Innern ßW allemsein, noch viel weniger 
alle biese Vorzüge wollte er zugleich besitzen. Cr wollte n j 
1666,
	        
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