28 Die Zeit vom Tode Mark Aurels bis auf Diokletian. § 11. 12.
Flaviern seine Schrift über die Redekunst. In Griechenland schrieb
Plutarch zur Zeit Trajans und Hadrians vergleichende Biographien
bedeutender Griechen und Römer, in Syrien (um 180) Lncian seine
Dialoge.
§11. Die Christen. Der bei weitem bedeutsamste Vorgang in der
inneren Geschichte der Kaiserzeit war die Ausbreitung und innere Ent-
Wicklung des Christentums.
Anfänge des Von Jerusalem hatte sich die Gemeinde der Jünger an die nahe
^wlten- Mittelmeeres geflüchtet. In Antiochien kam der Name
„Christen" für sie auf. Paulus gab dem Christentum den Charakter
einer Weltreligion. Sehr früh entstand eine Gemeinde in Rom. Hier
verfolgte sie Nero (64), nicht wegen ihres Glaubens, sondern weil man
ihnen den Brand der Stadt schuld gab. Schon in der Zeit der Flavier
hatten sie zahlreiche Anhänger und waren bereits um das Jahr 100 im
ganzen Morgenlande verbreitet. Seit Trajan nahm der römische Staat
Stellung zum Christentum. Man hatte das Gefühl, daß mau sich mit
der neuen Religion irgendwie auseinandersetzen müsse. So zeigt Celsns
das ernsthafte Bestreben, ihren „Aberglauben" zu widerlegen, wogegen
Lncian sie mit frivolem Spotte verfolgt.
B. Römer und Germanen im 3. und 4. Jahrhundert.
Verfolgung und Anerkennung der Christen.
1. Die Zeit vom Tode Mark Aurels (180) bis auf Diokletian (284).
Innere § 12. Die wichtigsten Kaiser. Im 3. Jahrhundert hatte das Rö-
Kampfe, nasche Reich eine schwere innere Krisis zu überwinden. Seit Mark
Aurels Tode hörte das gute Verhältnis zwischen den Kaisern und dem
Senate auf. Die Kaiser stützten sich ausschließlich auf die Soldaten,
sahen sich aber genötigt, die Legionen durch Erhöhungen des Soldes,
Geschenke und Vergünstigungen auf Kosten aller übrigen Teile der Be-
völkernng auszuzeichnen. Während sich im ersten Drittel des Jahrhnn-
derts (193—235) noch das Hans des tatkräftigen Septimins Severus
behauptete, dem Caracalla, Elagabal und der sehr tüchtige Alexander
Severus angehörten, so gelang nach der Ermordung Alexanders die Grün-
dnng einer Dynastie nicht mehr.
Angriffe der Es gab fast keine Provinz, die nicht von Feinden heimgesucht worden
Feinde. toßre; Julien selbst wurde von Germanen verheert; Rom mußte durch
eine neue Besestigung, die noch vorhandene Mauer Aurelians, gesichert
werden. Hungersnot und eine fast fünfzehn Jahre währende Pest ver-
mehrten das allgemeine Elend.
Die illyrisch en Ans der Not, die durch äußere Feinde herbeigeführt wurde, haben
Kaiser, tapferen illyrischen Kaiser von 268 an, meist Soldaten, die von