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4. Ja Schnee und Sehnee! Und HEHei, da erwacht's in jedem Grab
ringsumher Und streift sein Totenhemdehen
Man sieht nicht Straß' noch Pub- ab,
weg mehr, Und wo sichnur ein Lõchlein zeigt,
Manch Samenkörnchen, Klein undd Schlüpft Leben 'raus, so jung undl
Zart. leicht.
Liegt unterm Boden wohl ver— 7. Da fliegt ein hungrig Spatz
waubrt, cehen her,
Und schneit's, so lang es schneioen Lin bissel Brod wär' sein Begehr,
mag, Es sieht dieh an so jämmerlieh
Es harrt auf seinen Ostertag. Und bittet um ein Brõckehen diceh,
5. Manch Sehmetterling von Gelt, Bürschehen, das ist andre
schöner Art Zeit,
Liegt unterm Boden wohl ver- Wenn's Kornin alleburchenstreut!
wauhrt, 8. Da hast! Gieb andern auch
Hat keinen Kummor, keine Klag was her,
Und harrt auf seinen Ostertag, Bist hungrig, komm hübseh wieder
Wãhrt es aueh lang, er kommt ja her.
doeh; Ja, wahr ist, was das Sprũchlein
Bis dahin schlãfts in Prieden noeh. spricht:
6. Doch wenn die Schwalb' im „Sie säen nieht, sie ernten nicht,
Frühling singt, Sie haben keinen Pflug, kein Joch,
Die Sonne warm das Land duren- Und Gott im Himmel nährt sie
driugt doch.“
Von Job. Péter Hebel, übertragen von Robert Reinik.
8. Die Hausfrau des Candwirts.
Eine Haushaltung ohne Weib ist ein Tag ohne Sonnenschein, ein
Garten ohne Blumen, eine Laterne ohne Licht und ein Wasser ohne Fische.
Ohne den Beistand eines Weibes kann eine Wirtschaft nimmermehr
in guter Ordnung geführt werden, noch weniger gewinnbringend sein.
Alles, was der Hausvater durch Kenntnisse, Fleiß und Umsicht er—
zielt, muß durch die Sorgfalt einer guten Hausfrau erhalten, verwahrt
und nach Bedürfnis zweckmäßig ausgeteilt und verwendet werden.
Ein treues, liebes Weib, das verständig die Mühen und Sorgen des
Mannes anerkennt, mit seinem Glück sich freut, im Unglück teilnehmend
ihm zur Seite steht, mit welchem der Mann vertrauungsvoll alle Fami—
lien-⸗ und Geschäftsgeheimnisse teilen und beraten kann, das in der Ehre
und dem Ansehen seines Mannes stets nur seine eigene sieht, das sich in
die Art und Weise des Mannes zu schicken weiß, der Aufregung und dem
Zorn Ruhe und Geduld entgegen zu setzen versteht, und später durch be—
sänftigende Worte Verdruß zu mildern und auszulöschen vermag, welches
ferner in Krankheitsfällen ihn liebevoll pflegt, ist das größte und höchste
Gut eines Landwirts.
Mit einem solchen Weibe in Liebe und Einigkeit zu hausen, wird
nur die schönsten Früchte tragen, der Segen Gottes wird auch einziehen