Full text: Edelsteine deutscher Dichtung

Viertes Schuljahr. 
„Große Städte, reiche Klöster,“ 
Ludwig, Herr zu Bayern, sprach, 
„Schaffen, daß mein Land den euren 
Wohl nicht steht an Schätzen nach.“ 
Eberhard, der mit dem Barte, 
Württembergs geliebter Herr, 
Sprach: „Mein Land hat kleine Städte, 
Trägt nicht Berge silberschwer; 
ß Doch ein Kleinod hält's verborgen: 
Daß in Wäldern, noch so groß, 
Ich mein Haupt kann kühnlich legen 
Jedem Unterthan in! Schoß.“ 
Und es rief der Herr von Sachsen, 
Der von Bayern, der vom Rhein: 
„Graf im Bart, ihr seid der reichste, 
Euer Land trägt Edelstein!“? 
20. Belsazar.? 
Von Heine. 
1. Die Mitternacht zog näher schon, 
In stummer Ruh' lag Babylon. 
2. Nur oben in des Königs Schloß, 
Da flackert's, da lärmt des Königs Troß. 
3. Dort oben in dem Königssaal 
Belsazar hielt sein Königsmahl. 
Die Knechte saßen in schimmernden Reih'n 
Und leerten die Becher mit funkelndem Wein. 
5. Es klirrten die Becher, es jauchzten die Knecht'; 
So klang es dem störrigen Könige recht. 
6. Des Königs Wangen leuchten Glut; 
Im Wein erwuchs ihm kecker Mut. 
islassung des Art sonst nicht üblich — dieses soll sich im 
Juli 1495 auf dem Reichstage in Worms zugetragen haben, wo Kaiser 
Maximilian Württemberg zum Range eines Herzogtums erhob. — 
3) nach Daniel Kap. V. 
86
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.